Studium universale

Studium Universale

Die Universität Bonn bietet im Rahmen ihres Studium Universale regelmäßig einer breiten Öffentlichkeit Lehrveranstaltungen, Vortragsreihen, Vorträge, Diskussionen, Ausstellungen und Führungen, die das reguläre Studienangebot ergänzen.

Dieses Angebot richtet sich an alle, die andere Wissensgebiete kennenlernen, sich in allgemeinen Fragen orientieren und ergänzende Kenntnisse erwerben möchten.

Personen, die nicht als ordentliche Studierende an der Universität immatrikuliert sind, können an den Veranstaltungen des regulären Lehrangebots der Universität nur teilnehmen, wenn sie als Gasthörer*innen eingeschrieben sind und den entsprechenden Beitrag in Höhe von 100 Euro für das Semester entrichtet haben. Den Gasthörerantrag finden Sie unter:

https://www.uni-bonn.de/de/studium/medien-studium/medien-beratung-und-service/medien-studierendensekretariat/medien-formulare/gasthoererinnenantrag.pdf 
Der Gasthörer*innenantrag kann postalisch an das Studierendensekretariat gesendet werden.

Adresse:
Universität Bonn
Abt. 9.3 - Studierendensekretariat
53012 Bonn
Der Einzahlungsbeleg ist dem Antrag beizufügen.
        

Ringvorlesungen/Vortragsreihen

Die Teilnahme an Vorlesungsreihen/Ringvorlesungen und Einzelvorträgen ist kostenlos und ohne Gasthörerschaft möglich. Studierende aller Fakultäten der Universität sowie alle Bürger*innen der Stadt Bonn sind zu diesen Veranstaltungen herzlich eingeladen.

Dies academicus 15.05.2024

der Dies academicus findet am 15.05.2024 ab 09.00 Uhr statt. Die Vorlesungen finden überwiegend in den Hörsälen des Uni-Hauptgebäudes (Am Hof 1, 53113 Bonn) statt, außer es ist anderweitig angegeben.

Ab dem 06.05.2024 erscheint der Flyer mit der Kurzübersicht des Programms zum Dies academicus. Dieser wird im Info-Point ausliegen

Programm zum Dies academicus am 15.05.2024

Die Informationen folgen am 30.04.2024

10.15 Uhr, Hörsaal I
Prof. Dr. Johannes Schelhas (Dogmatisches Seminar)
Glaube, Welt und Entweltlichung.
Eine Relecture der paradoxen Theologie Joseph Ratzingers
Sagen, was geschrieben steht. In Abänderung eines Slogans des Publizisten Walter Dirks markiert dieses Wort meine theologiewissenschaftliche Intention, dem am 31. Dezember 2022 verstorbenen katholischen Theologen Joseph Ratzinger hinterher zu denken. Er war als Benedikt XVI. von 2005 bis 2013 Bischof von Rom und Papst der globalen katholischen Konfessionsgemeinschaft. Zu Anfang seiner akademischen Karriere hat er von 1959 bis 1961 an der Universität Bonn als Professor für Fundamentaltheologie gewirkt.
Die Themen der Überschrift markieren nicht drei systematische Schwerpunkte, sondern den einen Dreh- und Angelpunkt des theoretischen Denkens und der praktischen Anwendung der Theologie Ratzingers. Dieser Mittelpunkt hat den Professor und Kirchenmann in sämtlichen dozierenden Tätigkeiten und amtlich-hierarchischen Funktionen zum brillant formulierten Wort der freien Rede und des niedergeschriebenen Vortrags stimuliert.
 
11.15 Uhr, Festsaal
Prof. Dr. Daniel Boyarin (Antrittsvorlesung)
Towards a Poetic of Midrash: Skepticism and the Reading of Torah
Lecture in Kooperation mit der Luxemburg School of Religion & Society
Prof. Dr. Daniel Boyarin ist Hermann P. and Sophia Taubman Professor Emeritus of Talmudic Culture an der University of California, Berkeley. Als jüdischer Philosoph, Judaist, Religions-, Sprach- und Literaturwissenschaftler hat er die Debatten um die antike biblische und talmudische Literatur, Methoden der Textkritik und -exegese, historische, soziologische sowie gendertheoretische Fragestellungen der vergangenen Jahrzehnte maßgeblich geprägt. Er zählt zu den bekanntesten Fachleuten für talmudische Literatur, den Religionsbegriff der Antike und das jüdisch-christliche Verhältnis in der Spätantike. In seiner Lecture fragt Daniel Boyarin, was der Midrasch für die Interpretation der Tora bedeutet. Sein Vorschlag, den Midrasch als poetische Textgattung zu verstehen, eröffnet neue, alternative Zugänge und Forschungsansätze.
 
14.00 Uhr, Festsaal
Feierliche Verleihung des Ökumenischen Facharbeitspreises
Die beiden Theologischen Fakultäten der Universität Bonn vergeben drei Preise für besonders eigenständige und anspruchsvolle Facharbeiten in Evangelischer und Katholischer Religionslehre. Die Ökumenischen Facharbeitspreise sind mit 200, 250 und 300 Euro dotiert. Sie werden im Rahmen des Dies academicus der Universität Bonn verliehen. Alle Bewerber*innen, ihre Lehrer*innen sowie Familien- und Freundeskreise sind herzlich eingeladen!
12.15 – 13.45 Uhr, Hörsaal II
Prof. Dr. Klaus F. Gärditz (Öffentliches Recht),
Prof. Dr. Friedrich Kießling (Neuere und Neueste Geschichte)
1949 und wir. Juristische und zeithistorische Perspektiven auf die Gründung der Bundesrepublik vor 75 Jahren
In diesem Jahr jähren sich die Gründung der Bundesrepublik sowie die Verabschiedung des Grundgesetzes zum 75. Mal. Aus diesem Anlass werfen Prof. Dr. Klaus F. Gärditz und Prof. Dr. Friedrich Kießling aus verfassungsrechtlicher wie zeithistorischer Perspektive einen Blick auf die Gründung von 1949.
Zur Sprache kommen die lange Vorgeschichte der bundesdeutschen Demokratiegründung ebenso wie ihre historischen Erfolgsbedingungen, die Verfassungsentwicklung seitdem und nicht zuletzt die Bedeutung der Erinnerung an das Gründungsjahr von 1949 für das heutige Deutschland: Was hat man sich 1949 vorgestellt und was haben 75 Jahre Verfassungsentwicklung daraus gemacht? Welche der Szenarien, die man 1949 im Blick hatte, sind vielleicht heute aktueller als in den ruhigen Konsolidierungsjahren des Grundgesetzes zwischen Brandt, Schmidt und Kohl? Was sagen uns die Botschaften von 1949 heute?
  
14.15 Uhr, Hörsaal IX
Prof. Dr. Torsten Verrel (Medizinstrafrecht)
Brauchen wir ein (neues) Sterbehilfegesetz?
Das im Jahr 2020 ergangene Urteil des Bundesverfassungsgerichts über die Verfassungswidrigkeit des Verbots der geschäftsmäßigen Suizidförderung (§ 217 StGB) hat eine Diskussion über die Notwendigkeit und den möglichen Inhalt einer künftigen gesetzlichen Regelung der Suizidassistenz ausgelöst. Im Juli 2023 fand keiner der beiden dazu vorgelegten fraktionsübergreifenden Gesetzentwürfe eine Mehrheit im Bundestag. Der Vortrag ordnet die Suizidassistenz in das Spektrum der Fälle erlaubter Sterbehilfe ein, informiert über die Kernaussagen der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts sowie die sich daraus ergebenden Herausforderungen für den Gesetzgeber und nimmt zu den bisherigen Gesetzentwürfen Stellung.
  
14.15 Uhr, Hörsaal I
Prof. Dr. Alexander Scheuch (Bürgerliches Recht, Handels-, Gesellschafts- und Zivilprozessrecht)
Von 50+1 bis zur Super League – Das Sportrecht als Schiedsrichter zwischen Tradition und Moderne
Anfang des Jahres 2024 hagelte es in den Bundesliga-Stadien Tennisbälle. Weite Teile der Fanszene stemmten sich energisch gegen den Einstieg eines Investors auf Ebene der Deutschen Fußball Liga. Im Zentrum der Proteste stand dabei nicht nur der Umstand, dass überhaupt ein Investor an Bord geholt werden sollte. Vielmehr wurde auch Kritik daran laut, auf welche Weise der entsprechende Liga-Beschluss – mit hauchdünner Mehrheit – zustande gekommen war.
Der Vortrag zeigt, was genau passiert ist, und ordnet die Vorgänge in rechtlicher Hinsicht ein. Welche Rolle spielt dabei die 50+1-Regel, die den Einstieg von Investoren auf Ebene der Klubs erschwert? Ist solch eine Regel überhaupt rechtmäßig? Anlass, dies zu hinterfragen, bietet nicht zuletzt die Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs zur „Super League“ aus dem Dezember 2023. Auch in diesem Zusammenhang ringen Tradition und Moderne im Sport auf der Bühne des Rechts miteinander.
  
15.15 Uhr, Hörsaal VIII
Prof. Dr. Gregor Thüsing (Arbeitsrecht und Recht der Sozialen Sicherheit)
Gerechtes Arbeitsrecht: Was ist das?
Das Arbeitsrecht zielt auf sozialen Ausgleich zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern. Als solches ist es unverzichtbar. Gleichzeitig steht es als ein Regulatorium im Interessenkonflikt zu den Interessen Dritter und der Allgemeinheit: Wie viel Schutz braucht der Arbeitnehmer und darf auch kritische Infrastruktur bestreikt werden? Dieser und ähnlichen Fragen will ich nachgehen.
10.00 – 11.30 Uhr, Hörsaal Lehrgebäude (Geb. 10), Venusberg-Campus 1,53127 Bonn
Dr. Michael Brinkmann
Allgemeinmedizin (wo-) anders -medizinische Arbeit in Kriegs- und Krisengebieten
Dr. med. Michael Brinkmann ist seit 2006 Mitarbeiter am Institut für Hausarztmedizin. Seit 1991 ist er neben seiner Tätigkeit als Hausarzt für verschiedenen Hilfsorganisation weltweit tätig.
Mit seinem Vortrag möchte er an ausgewählten Beispielen über die Arbeitsbedingung beim Einsatz in Katastrophengebieten informieren.
Auch möchte er einen Eindruck über die sinnvollen und notwendigen Voraussetzungen vermitteln - Teamfähigkeit, besondere sozio-kulturelle Kompetenzen, Improvisationsfähigkeit bei hohem fachlichem Niveau, professionelle Distanz.
Die persönlichen Bilder sollen zur Unterstützung und Mitarbeit motivieren und zur Nachdenklichkeit anregen.
Vortragsreihe der Bonn International Graduate School - Oriental and Asian Studies (BIGS OAS)
 
09.45 Uhr, Hörsaal V
Gizem Tuğrul (Doktorandin BIGS-OAS/ IOA/ Abteilung für Islamische Archäologie)
Transformations of the built Environment of Diyarbakir a result of the Tanzimat Reforms
(in englischer Sprache)
This study examines how Tanzimat reforms (1839-1876) shaped the architecture and urban development of Amid (modern Diyarbakır) until 1922. The reforms aimed to modernize and centralize governance, leading to the construction of modern buildings and a revival of non-Muslim religious architecture in cities. The research investigates how Western influences merged with local traditions and uncovers socio-political dynamics through architectural analysis.
 
10.15 Uhr, Hörsaal V
DAI Qi (Doktorandin BIGS-OAS/ IOA/ Abteilung für Sinologie)
The Unfolding and Growth of Chinese New Poetry - From Chinese-translated Hymns to New Lyrics (1818 - 1920)
(in englischer Sprache)
This research tries to reveal how Chinese poetry evolved against a background of religious and cultural interactions between China and the West from the early 19th to the early 20th centuries. Besides, it will help us to investigate the process of the mutual understanding, toleration and acceptance of different cultures and religions between the Western world and early modern China more than one hundred years ago. It is still of immediate significance nowadays.
 
10.45 Uhr, Hörsaal V
SUN Cehaji (Doktorand BIGS-OAS/ IOA/ Abteilung für Sinologie)
Translation History of the Chinese saying “Xiehouyu” in German speaking Countries
Chinesische Sagwörter, auch bekannt als Xiehouyu (歇后语), sind humorvolle Ausdrücke der chinesischen Sprache. Der wird oft von gewöhnlichen Menschen kreiert und spiegelt das bunte Leben des einfachen Volkes wider. Die Übersetzungsgeschichte in deutschsprachigen Ländern ist über 100 Jahre lang, deswegen möchte der Verfasser einen Überblick über seine deutsche Übersetzung verschaffen.
 
11.15 Uhr, Hörsaal V
WANG Lijun (Doktorandin BIGS-OAS/ IOA/ Abteilung für Sinologie)
Die Rezeption Li Bais im deutschen Sprachgebiet
In der Dissertation wird die Rezeption Li Bais (701-762) im deutschsprachigen Raum untersucht. Zunächst entfaltet sich die Überlieferungsgeschichte von Lis Gedichten von den Anfängen bis zur Gegenwart. Anschließend werden die Übersetzungen von Klabund, Erwin von Zach und Günther Debon als Fallbeispiele anhand von André Lefeveres Manipulationstheorie und Hans J. Vermeers Skopostheorie analysiert. Diese Arbeit soll nicht nur die Lücke in der deutschen Übersetzung von Li Bais Lyrik schließen, sondern auch eine Anleitung zur Übersetzung und Rezeption klassischer chinesischer Lyrik geben.
 
11.45 Uhr, Hörsaal V
WEN Yuanchang (Doktorand BIGS-OAS/ IOA/ Abteilung für Sinologie)
Translation and Reception of Hegel in China
 

 
10.15 Uhr, Hörsaal VII
Johanna Kluger (Nordamerikastudien)
Vorstellung und Präsentation des Nordamerikastudienprogramms
Der Masterstudiengang North American Studies bietet Studierenden ein breit gefächertes, inter- und transdisziplinäres Programm rund um nordamerikanische Kultur und Literatur. Ob Geschichte, Politikwissenschaft oder indigener Hip Hop: es gibt vielfältige Möglichkeiten, eigenen Forschungsinteressen nachzugehen. Johanna Kluger und Ted Richthofen, Promovierende in North American Studies, präsentieren den Studiengang und stellen vor, wie man zu historischen Liebesromanen und kriminellen Frauen im amerikanischen Westen forschen kann.
  
10.15 Uhr, Hörsaal II
Prof. Dr. Frank Decker (Politische Wissenschaft)
Vorbeugung, Wappnung, Repression. Was tun gegen den erstarkenden Rechtsextremismus?
Seit den Correktiv-Enthüllungen über die Remigrationspläne der AfD scheinen die demokratischen Gegenkräfte in Gesellschaft und Politik fester als zuvor entschlossen, dem erstarkenden Rechtsextremismus die Stirn zu bieten. Nur wie?
In dem Vortrag wird argumentiert, dass es einen Dreiklang von Maßnahmen braucht. Vorbeugung bedeutet dafür Sorge zu tragen, dass rechtspopulistische und rechtsextreme Einstellungen sich nicht herausbilden und dass – durchaus legitime – Protestgründe wieder verschwinden. Wappnung heißt die demokratischen Institutionen so zu schützen und abzusichern, dass sie von den Demokratiefeinden nicht gekapert werden können. Und bei der Repression geht es darum, den Demokratiefeinden den missbräuchlichen Einsatz ihrer demokratischen Rechte zu erschweren oder unmöglich zu machen. Diskutiert werden soll, welche Schritte mit Blick auf die sich abzeichnenden Erfolge der AfD bei den Landtagswahlen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen sinnvoll wären oder geboten sind.
  
11.15 Uhr, Hörsaal II
Prof. Dr. Ulrich Schlie (Sicherheits- und Strategieforschung)
An welchem Punkt der Geschichte stehen wir? Die gegenwärtige Krise der alten Ordnung in politikwissenschaftlicher und historischer Perspektive
Das Anthropozän markiert eine Epoche, in der menschliche Aktivitäten den Planeten dominieren und zu einem dramatischen Verlust an Biodiversität führen, insbesondere durch den anthropogenen Klimawandel. Biodiversität ist essenziell für Ökosystemdienstleistungen, die unser Überleben sichern. Dennoch stehen konkrete Schutzmaßnahmen vor Herausforderungen, da diese je nach Naturverständnis anders ausfallen können. Angesichts des Klimawandels ist es jedoch oft unmöglich, frühere Biodiversitätszustände wiederherzustellen, und auch der Schutz bestehender Natur erfordert menschliche Eingriffe. Die Frage, wie Natur gestaltet werden soll, um auch zukünftigen Generationen gerecht zu werden, ist daher entscheidend. Folglich muss erörtert werden, welche Formen des Biodiversitätsschutzes angemessen sind. In diesem Vortrag soll daher der Zusammenhang zwischen Naturschutz und dessen ethische Implikationen sowie rechtliche Regulierungsmöglichkeiten und bioökonomische Strategien zur Veränderung bestehender Praktiken der Ressourcennutzung beleuchtet werden.
  
11.15 Uhr, Hörsaal I
Hon.-Prof. Dr. Arnulf Krause (Skandinavistik)
Caspar David Friedrich und der Norden
Zum CDF-Jubiläumsjahr ein Beitrag aus dem Fach Skandinavistik/Nordistik, der sich der Beziehung Caspar David Friedrichs zum Norden und dem Nordischen annimmt. Dazu gehört eine Vielzahl von Themenstellungen zu Friedrich und Skandinavien und die Frage, ob er nordische Landschaften darstellte. War er gar ein „nordischer“ Maler? Was verstand man zu seiner Zeit überhaupt unter dem Norden und gehörte Deutschland dazu? Ein Blick auf Friedrichs patriotische Motive soll die überreiche Fragestellung abrunden.
 
12.15 Uhr, Hörsaal I
Dr. Judith Meurer-Bongardt (Skandinavische Sprachen und Literaturen)
Unheimlich heimelig – Simon Stålenhags Retrofuturismus als (umwelt)kritische Gegenwartsdiagnose
Im Mittelpunkt des Vortrags stehen die intermedialen Arbeiten des schwedischen Künstlers Simon Stålenhag, dessen Text-Bild-Kompositionen eine narrative Strategie verfolgen, die er selbst als „Retrofuturismus“ bezeichnet. Eine besondere Wirkung entfaltet sich, indem eine kontrafaktische Vergangenheit hervorerzählt wird, wobei die Bilder im Mittelpunkt stehen – die Texte, gehalten in einem autofiktionalen, dokumentarischen Stil, dienen vielmehr als Bindeglied oder verbale Illustration. Dabei entsteht eine besondere, „unheimlich heimelige“ Spannung. Es wird gezeigt, dass Stålenhags intermediales Erzählen als eine Reaktion auf das „Unheimlichwerden von Lebensräumen“ verstanden werden, welches die Literaturwissenschaftler*innen Eva Horn und Hannes Bergthaller als symptomatisch für das Anthropozän erkennen. 
  
11.15 Uhr, Hörsaal VII
Prof. Dr. Martin Aust (Geschichte und Kultur Osteuropas)
Challenges in 2024: Ukraine and Germany
Nachdem die Gruppe ukrainischer Studierender an der Universität Bonn und Martin Aust am Dies academicus im vergangenen Jahr über die Geschichte und Gegenwart der Ukraine gesprochen haben, nehmen sie dieses Mal gemeinsam die Gegenwart und die Zukunft in den Blick. Die zwanzigminütige Präsentation skizziert die Herausforderungen, vor der die Ukraine und Deutschland 2024 in Europa und darüber hinaus stehen. Die Erfahrung von Gewalt und Verbrechen macht allein die Ukraine. Die Herausforderung, wie eine künftige europäische Ordnung aussehen kann, teilen jedoch die Ukraine und Deutschland.
 
11.15 – 12.45 Uhr, Hörsaal VIII
Prof. Dr. Marius Bartmann
Welche Vielfalt sollen wir schützen? Eine interdisziplinäre Perspektive auf den Naturschutz
Podiumsdiskussion
Das Anthropozän markiert eine Epoche, in der menschliche Aktivitäten den Planeten dominieren und zu einem dramatischen Verlust an Biodiversität führen, insbesondere durch den anthropogenen Klimawandel. Biodiversität ist essenziell für Ökosystemdienstleistungen, die unser Überleben sichern. Dennoch stehen konkrete Schutzmaßnahmen vor Herausforderungen, da diese je nach Naturverständnis anders ausfallen können. Angesichts des Klimawandels ist es jedoch oft unmöglich, frühere Biodiversitätszustände wiederherzustellen, und auch der Schutz bestehender Natur erfordert menschliche Eingriffe. Die Frage, wie Natur gestaltet werden soll, um auch zukünftigen Generationen gerecht zu werden, ist daher entscheidend. Folglich muss erörtert werden, welche Formen des Biodiversitätsschutzes angemessen sind. In diesem Vortrag soll daher der Zusammenhang zwischen Naturschutz und dessen ethische Implikationen sowie rechtliche Regulierungsmöglichkeiten und bioökonomische Strategien zur Veränderung bestehender Praktiken der Ressourcennutzung beleuchtet werden.
  
12.15 Uhr, Hörsaal VII
Prof. Dr. Claudia Lauer / Dr. Mirna Kjorveziroska (Ältere Germanisik unter besonderer Berücksichtigung der deutschen Literatur des Mittelalters)
Vom Umgang mit einem Widerständigen oder wie reimt man den Himmel? Antworten aus dem Mittelalter
Sieht man Reimpaare tatsächlich als ein Paar an, stößt man in der deutschsprachigen Geschichte des Reims, wie sie sich seit dem Mittelalter etabliert, auf ein illustres Feld an Verbindungen: auf harmonische Ehen, die wie herze und smerze, sunne und wunne oder brust und lust klanglich und bedeutungsmäßig perfekt zueinander passen und bis heute fest zusammenhalten, auf Reim-Ehen wie adel und tadel, got und spot oder rîm und slîm, die von Anfang an zwar klanglich gut miteinander auskommen, aber dann doch semantisch unglücklich bleiben, und schließlich auf die lautlich Ledigen wie burc, kriuze, engel oder himel, die als ewige Reim-Singles kaum unter die Haube kommen. Genau auf einen dieser Singles, ja, den vielleicht berühmtesten unter ihnen, wollen wir unseren Blick und unser Trommelfell richten: den Himmel, den höchsten Ort des Christentums. Wie die mittelhochdeutschen Dichter händeringend und ohrenspitzend nach himmlischen Lösungen für diesen Reimlosen suchten, wie der Himmel die höllische Mesalliance mit ,Schimmel‘ überlebte, wie die Literatur- und Sprachgeschichte auf diese Herausforderung aus heiterem Himmel antwortete – diese Wege möchte der Vortrag skizzieren und hörbar machen.
 
12.00 Uhr, Hörsaal VI
Case Studies in the History of Slavery and Abolition
(in englischer Sprache)
Kurzvorträge des Bonn Center for Dependency & Slavery Studies (BCDSS)
Sara Eriksson (PhD Fellow, BCDSS)
How to do an Archeology of Slavery: A Case Study from Ancient Greece
Prof. Dr. Sarah Zimmerman (Senior Fellow, BCDSS)
Gender, Slavery, and World Heritage on Gorée Island (Senegal)
Prof. Dr. Natalie Joy (Bonn/Yale Anton Wilhelm Amo Fellow, BCDSS)
The Indian's Cause: Native Americans and the American Antislavery Movement
 
14.15 Uhr, Hörsaal II
Dr. Diarmuid Johnson (Amerikanistik und Keltologie)
Zeitgenössische Dichtung in keltischen Sprachen
Der Vortrag möchte den Zuhörer*innen die keltische Dichtung am Beispiel von vier ausgewählten Gedichten aus allen modernen keltischen Sprachen nahebringen. Alle vier ausgewählten Dichter*innen sind bzw. waren dem Vortragenden seit Jahren persönlich bekannt und verbunden.
Aus Schottland begrüßen wir Maoilios Caimbeul (1943–), aus Irland Seosamh Ó Guairim (1955–2017), aus Wales John Roderick Rees (1920–2009) und aus der Bretagne Naïg Rozmor (1923–2015). Sie alle verwenden ihre Muttersprache, das ererbte Idiom ihrer Kultur und ihrer Herkunftsregion. Sie alle sind im 20. Jahrhundert geboren.
Darüber hinaus verbindet sie ihre Leidenschaft für das Leben, Empathie gegenüber ihren Mitmenschen und der unbedingte Wille, wahrhaft in Bezug auf ihre künstlerische Berufung zu sein.
Im Vortrag werden Tonaufnahmen der Gedichte zu hören sein, in drei Fällen von den Autoren selbst gelesen.
 
15.15 Uhr, Hörsaal II
Dr. Brian Ó Catháin (National University of Ireland, Maynooth, zur Zeit Gastforscher am Lehrstuhl Keltologie)
Rudolf Thurneysen (1857–1940): Bonner Philologe von Weltrang, Altmeister der deutschen Keltologie und Spiritus Rector der Keltologie in Irland
Der Vortrag gibt zunächst einen Überblick über das Leben und das keltologische Hauptwerk von Rudolf Thurneysen, 1913–1923 Ordinarus für Indogermanische Sprachwissenschaft an der Universität Bonn. Danach werden Thurneysens irische Schüler und Schülerinnen – sowohl in Deutschland als auch in Irland – besprochen. Zwei von ihnen werden besonders herausgehoben und diskutiert:
(i) Caitilín Ní Maol-Chróin/ Kathleen Mulchrone (1895–1973), langjährige Professorin für Alt- bzw. Mittelirisch und Keltische Philologie am University College, Galway.
(ii) Daniel A. Binchy (1899–1989), langjähriger Senior Professor an der School of Celtic Studies am Dubliner Institute for Advanced Studies.
Am Beispiel dieser beiden Gelehrten wird deutlich, wie Thurneysen maßgeblich zur Entwicklung und Beförderung der modernen irischen Keltologie beigetragen hat.
 
16.15, Hörsaal VIII
Erik Stei (Antrittsvorlesung)
Das Problem der Rechtfertigung logischer Schlussregeln
Logischen Axiomen und Schlussregeln wird in der philosophischen Literatur – aber auch in der wissenschaftlichen Praxis – ein Sonderstatus eingeräumt. Die Gesetze der Logik gelten als rein formal, als allgemein und als in höchstem Grade notwendig. Aus gutem Grund sind derartige Attribute mit hohen epistemischen Ansprüchen verbunden. In dieser Vorlesung diskutiere ich einige Probleme, die sich beim Versuch der Erfüllung dieser Ansprüche ergeben. Ich schlage vor, dass die Lösung der Probleme in einer bestimmten Form der erkenntnistheoretischen Bescheidenheit liegt.
 
17.15 Uhr, Hörsaal III
Kathrin Fischer (Orient- und Asienwissenschaften)
Uni Bonn spielt
An der Uni Bonn wird gespielt. Im Zusammenhang mit dem Projekt „Praktische Wege in die Religionswissenschaft“ nutzen wir bereits innovative, spielbasierte Methoden zur Erarbeitung von Inhalten und zum Erleben zentraler Sachverhalte. Außerdem entwickeln wir mit dem Projekt ZUKUNFT ein Spiel zur Förderung der Kernkompetenzen des 21. Jahrhunderts für den Einsatz in der Jugendarbeit.
Im Bonn Lab for Analog Games and Imaginative Play des FIW findet Austausch und Forschung zum Thema Spiel als Medium, in Medien und als Methode statt. Darüber hinaus gibt es in unterschiedlichen Abteilungen der Uni Bonn Spielebegeisterte, die Spiele neben oder für ihre Forschung entwickelt haben.
In diesem Vortrag soll zum einen ein Bild der Akteure und Angebote gezeichnet, aber auch das Potential von Spiel als Methode und Medium in Forschung und Lehre sowie für das gemeinschaftliche Leben an der Universität vorgestellt werden. Weitere Beispiele für Spielbegeisterte Projekte sind willkommen.


 Bonn Applied English Linguistics – Research Day
Alle Vorträge finden im Seminarraum 1, Rabinstraße 8, statt.
(In englischer Sprache)
 
10.40 – 11.20 Uhr
Dr. Anke Lensch
Terms of endearment as in-group markers. Zooming in on variation in the English-speaking Sri Lankan Tamil diaspora community.
After a 30-year-long civil war, the Sri Lankan Tamil community finds itself dispersed over the entire globe and an entire generation of Sri Lankan Tamils has reached adulthood outside of Sri Lanka. Online data suggests that English is playing an increasingly dominant role in this community. For most individuals who were raised in predominantly English-speaking countries, English is their dominant language (cf. Canagarajah 2008, 2009). In addition, individuals who learnt English at school often choose English over Tamil when interacting with their relatives abroad. Thus, in many settings, English is replacing Tamil as a lingua franca. By zooming in on endearment terms, this presentation illustrates how nevertheless, some Tamil features surface in English interactions of individuals with a Sri Lankan Tamil background.
Canagarajah, Suresh. 2008. “Language shift and the family: Questions from the Sri Lank
Tamil Diaspora.” Journal of Sociolinguistics 12/2. 143–176.
Canagarajah, Suresh. 2019. “Changing orientations to heritage language: The practice-based ideology of Sri Lankan Tamil diaspora families.” International Journal of the Sociology of Language. 2019/255. 9-44.
 
11.20 – 12.00 Uhr
Asim Khan, M.A.
A multifactorial prediction and deviation analysis of South Asian Englishes
Exploring English language varieties in contemporary times is essential for fostering intercultural understanding, promoting social inclusion, informing language policy, enhancing language education, empowering linguistic communities, and advancing linguistic scholarship. South Asia's linguistic diversity underscores the need for comparison between South Asian Englishes and global varieties to enrich our understanding of linguistic diversity, cultural identity, globalization and social change in one of the world's most populous and dynamic regions.
This study focuses on the comparison of South Asian Englishes to gain an insight into the multiple dimensions of English language use in South Asia and contribute to broader discussions on language variation and multilingualism in the region. Utilizing Multifactorial Prediction and Deviation Analysis (MuPDAR(F)), the study aims to evaluate the claim about IndE as a linguistic epicenter of the region by identifying deviations from predicted frequencies and determine regions or contexts of linguistic innovation.
  
10 min. break
  
12.10 – 12.50 Uhr
Dr. Oluwayemisi Olusola Adebomi
Lexicalization and gender ideologies in the computer-mediated political discourse of select Nigerian female politicians: A preliminary study
This study examines lexicalization and gender ideologies in the computer-mediated political discourse of one of Nigeria´s leading female politicians, Oby Ezekwesili. Data were culled from https://saharareportersnewyork. Excerpts from her speeches were purposively sampled and subjected to both qualitative and quantitative analyses. They were analysed from the perspectives of Fairclough´s (1992) concept of wording, with insights from van Dijk´s (2000) critical discourse analysis. LancsBox X version 6.0 was used for the quantitative analysis. The study reveals that the female presidential candidate uses words for positive self-representation and to ideologically position herself as better than her male contemporaries.
  
12.50 – 13.30 Uhr
Dr. Tolulope A. Akinseye
‘The men also cry’: Exploring the inter(intra)textual construction of men’s victimhood in newspaper reports on domestic violence in Africa
Despite prevalent discourses surrounding violence against women, the reality of the victimization of men remains underexplored, particularly within African contexts. Therefore, this research delves into the portrayal of men's victimhood in newspaper reports on domestic violence in Africa. The selected newspaper reports are from chosen countries in Southern, Western, and Eastern Africa. A total of 100 news reports were gathered across popular newspapers in the regions to provide a comprehensive understanding of media representations of the discourse during the period from 2019 to 2023, sourced from NexisLexis. This timeframe encompasses both the peak of the COVID-19 pandemic, as well as the post-pandemic period. The newspaper reports are subjected to Bazerman (2004)’s model of Intertextuality, coupled with Critical Discourse Analysis (CDA). Through nuanced analysis, the study unveils the textual references inherent in newspaper narratives as well as uncovers the underlying linguistic representations and strategies that shape the narratives and the discourse surrounding violence against men as depicted in media narratives.
 
13.30 – 14.10 Uhr
Julia Schilling, M.A.
Developing a linguistic framework for analyzing populist discourse
Chapter 3 of my dissertation presents a detailed linguistic framework for analyzing populist discourse, building on a previously established definition of populism as a multi-layered phenomenon that employs direct appeals to "the people", anti-establishment rhetoric, and a crisis narrative. This chapter examines key linguistic research on populism to identify patterns and methods that enrich understanding and analysis. It then presents a novel framework that integrates ideational, stylistic and organizational dimensions of populism and provides a comprehensive set of tools to examine the linguistic features of populist language in social media. This framework aims to unravel the complex ways in which populists construct meaning and mobilize support, offering insights into their communication strategies and their impact on public perception.
 
50 min. break
 
15.00 – 15.40 Uhr
Reihaneh Barani Toroghi, M.A.
Attitudes toward English accents of English in Poland, Germany and Iran
The present study seeks to investigate how German, Iranian and Polish adult-level English teachers and students, as non-native but European English speakers, rank English accent and construct both the language related and gender-related identities and negotiate the legitimacy of the varieties of English spoken by both European and non-European advanced adult learners. In particular, we shall be concerned with pondering upon how German, Iranian and Polish adult-level English students and English teachers rank the English accent of the other non-native English speakers, such as Iranian, Indian, Indonesian, African, Arabic, Chinese, British, American, and Scottish speakers, how they construct and negotiate the language-related and gender-related identities and legitimacy of the English accent of the non-natives, and whether or not the unequal Englishes and the dichotomy of centre-periphery are reproduced by a group of non-native European English speakers, enjoying common European/ and/or Western identity with the native speaking countries, regarding the non-native English speakers.
 
15.40 – 16.20 Uhr
Xiaofang Duan, M.A.
Effectiveness of cognitive linguistic approaches in language teaching
This study primarily aims to apply cognitive linguistic insights within a task-supported instructional setting in a Chinese EFL (English as a Foreign Language) classroom context. Though, assessing the effectiveness of pedagogical approaches in a classroom context remains a challenging endeavor. Cognitive linguistics (CL) has a multitude of conceptual tools at its disposal that can make grammatical categories relatively transparent to foreign language learners. Nevertheless, in the Chinese EFL context, the application of Cognitive linguistics in language teaching is still at its pioneering phase, thus leaving a great potential for future research.
In light of this, empirical research is done to present a clear illustration of how respective linguistic approaches can be translated into effective teaching practices in the instructional context. Therefore, while testing the applicability of cognitive linguistics to language teaching, this project demonstrates how cognitive linguistic theories can contribute to language teaching practice. In concrete terms, one specific grammatical category, namely phrasal verbs (PV), is addressed on the ground that it poses a huge challenge to second and foreign language learners due to their internal flexibility and constructional variability. The statistical results indicate that overall, there is a positive effect of cognitive linguistic insights and task-based approaches in language teaching as well as learners’ language learning and perception. Therefore, by providing empirical evidence in the Chinese EFL context, it offers additional empirical evidence to the international research community in this field, by exhibiting how linguistic theory can contribute to pedagogical practice in a classroom context.
 
10 min. break
 
16.30 – 17.10 Uhr
Bethany Stoddard, M.A.
Grammatical variation in young German learner English
Multifactorial analyses of the dative alternation in EFL suggest that advanced learners are sensitive to many of the same factors as native speakers in their production of the dative alternation, however, research on beginner/intermediate learners is lacking.
For German EFL learners, ease of processing might predict a preference for the prepositional construction, while transfer effects might predict a double object construction preference. Thus, in my doctoral dissertation I aim to investigate the production of the dative and benefactive alternations in young German learner English, to gain insight into the early stages of acquisition of probabilistic constraints.
 
17.10 – 17.50 Uhr
Prof. Robert Fuchs
Frequency vs. accuracy in learner Englishes: A study on tense and aspect
This study expands on previous work in the area of morphosyntactic tense-aspect (TA) expression (see, e.g., Deshors, 2021; Fuchs & Werner, 2020) with a view to testing and refining established SLA principles on the acquisition of TA markers. Specifically, we consider (i) the order of acquisition of tense and aspect (OATA) and (ii) the Default Past Tense Hypothesis (DPTH; Salaberry, 2008). To date, these hypotheses have been put to the test only in smaller learner groups, mainly applying experimental SLA approaches (see, e.g., Bardovi-Harlig, 2000; Svalberg, 2018).
Data is drawn from the International Corpus of Crosslinguistic Interlanguage (Tono & Díez-Bedmar, 2014) and the International Corpus of Learner English (Granger et al., 2009) to assess TA acquisition in (tutored) learner writing from the beginning to the advanced level in four typologically different L1 backgrounds (German, Chinese, Polish, Spanish). Error ratings of more than 4,000 data points (verb tokens) were obtained from two raters. Overall, our results confirm the predictions of the OATA and the DPTH.

9.15 Uhr, Hörsaal IV
Prof. Dr. Alexander Blanke (Zoologie mit Schwerpunkt Evolutionäre Morphologie / Antrittsvorlesung)
Highlights der Biomechanik aus dem Reich der Insekten
Die Natur zeigt einen scheinbar unendlichen Formenreichtum, welcher einen Höhepunkt in der Diversität der Insekten erreicht hat. Manche Gruppe innerhalb der Käfer ist artenreicher als alle Wirbeltiere zusammengenommen und die Gesamtheit aller Insekten macht zweidrittel aller bekannten mehrzelligen Organismen aus. Dieser Artenreichtum bedingt ebenfalls einen enormen Reichtum an biomechanischen Lösungen für Nahrungsaufnahme, Fortbewegung oder Fortpflanzung. Neben einer Einführung in biomechanische Analysekonzepte, gibt die Vorlesung einen Überblick, welche funktionsmorphologischen Eigenschaften innerhalb der Insekten evolvieren, wie also Fressen, Laufen, Fliegen, und Eiablage biomechanisch gelöst werden. Überdies wird die aktuelle Forschung an der Universität Bonn zur Biomechanik der Insekten sowie deren gesellschaftliche Relevanz vorgestellt.
   
10.15 Uhr, Hörsaal IV
Prof. Dr. Gregor Gantner (Mathematik / Antrittsvorlesung)
Adaptive Finite-Elemente-Methode
Die Finite-Elemente-Methode (FEM) ist ein Verfahren zur numerischen Lösung partieller Differentialgleichungen und somit zur Simulation vieler Prozesse aus Natur und Technik. Dabei wird das betrachtete Gebiet in eine finite Anzahl von Elementen unterteilt. Die unbekannte exakte Lösung wird dann durch lokale Funktionen auf dem so entstandenen Gitter approximiert. Da die Lösung der Differentialgleichung in der Praxis an manchen Stellen deutlich stärker variiert als an anderen und vielleicht sogar singulär ist, empfiehlt es sich meist, nicht alle Gitterelemente gleich groß zu wählen.
Im Rahmen der Vorlesung wird die sogenannte adaptive FEM präsentiert, deren Ziel es ist, das Gitter automatisch an das Verhalten der Lösung anzupassen. Dazu wird der lokale Fehler zwischen Lösung und Approximation auf allen Elementen geschätzt und das Gitter iterativ dort verfeinert, wo der geschätzte Fehler groß ist. Im Vergleich zu uniformen Gittern (mit Elementen gleicher Größe) kann somit enorm viel Rechenaufwand eingespart werden. Tatsächlich kann man unter gewissen Voraussetzungen sogar mathematisch beweisen, dass adaptive FEM optimal gegen die Lösung konvergiert, also die bestmöglichen Gitter zur Approximation generiert.
 
11.15 Uhr, Hörsaal IV
Prof. Dr. Nikolay Kornienko (Anorganische Chemie / Antrittsvorlesung)
Catalyst Development for the Electrification of Fuels and Chemical Manufacturing
(in englischer Sprache)
Energy-intensive thermochemical processes for fuel production and chemical manufacturing are major contributors to society’s carbon dioxide emissions. Electrochemical routes to the same products, particularly when powered by renewable electricity, are potentially greener alternatives and do not rely on fossil fuels. However, a challenge remains in the discovery of catalysts with sufficient performance for such reactions.
Against this backdrop, I will discuss my team’s recent efforts in electrocatalyst development. I will touch on how rational catalyst design coupled with the development of in situ methodologies (e.g. techniques that probe the catalyst while it is functioning) has augmented our understanding on how to precisely control catalytic pathways towards desired products. This will be exemplified with several key highlights from our lab that include both, electrocatalytic reactions like the conversion of carbon dioxide to carbon-based fuels and entirely new electrochemical pathways developed for the first time in our lab.
 
12.15 Uhr, Hörsaal IV
Dr. Sabine Dörry (Geographie / Antrittsvorlesung)
Die globale Finanzindustrie zwischen Nachhaltigkeit und Steueroptimierung
Die Art der Wertschöpfung im Kapitalismus hat sich in den letzten Jahrzehnten verändert, gesteuert durch politische Motive. Damit einher geht eine grundlegende Transformation großer Teile unserer Wirtschaften und Gesellschaften: weg von einer vorwiegend marktbasierten Wirtschaft hin zu einer vermögensbasierten Wirtschaft. Diese Verschiebungen sind in der Wirtschaftsgeographie noch wenig erforscht, und auch Politikprogramme konzentrieren sich weiterhin vor allem auf das, was man als Mainstream-Verständnis der Marktwirtschaft bezeichnen kann.
Um die beobachtete Verschiebung der Kapitalakkumulation zu analysieren, betrachtet der Vortrag vor allem die ‚Externalitäten‘, die in den Mainstream-Konzepten nicht berücksichtigt werden, und konzentriert sich am Beispiel der mächtigen Vermögensverwaltungsindustrie auf Fonds als deren Hauptprodukt. Die hochkomplexen Fonds-Strukturen lassen sich als multinationale Finanzunternehmen verstehen. Im Kontext dieser Finanzunternehmen untersucht der Vortrag beispielhaft zwei Beziehungen, um die genannten Verschiebungen zu verdeutlichen: die Neugestaltung der Beziehung zwischen Innovation und Wirtschaftswachstum sowie die zwischen Wirtschaftswachstum und sozialräumlicher Ungleichheit vor dem Hintergrund des Nachhaltigkeitsimperativs.
Verknüpft mit dem Ansatz der globalen Produktionsnetzwerke der Finanzindustrie ermöglicht diese Fokussierung erstens eine bessere und kritische Überprüfung, wie nachhaltig große Teile des Finanzwesens im Zeitalter der vermögensbasierten Wirtschaft wirklich sind. Zweitens wird mit dem Ansatz der Geographien des Rechts (legal geographies) ein neuer Fokus auf finanz-rechtliche Praktiken als ermöglichende sozio-räumliche Technologien gelegt, mit dem sich eine fundierte Kritik an der Funktionsweise des vermögensbasierten Kapitalismus mit seiner Manipulation der globalen Profite üben lässt. Die wirtschafts-geographische Theoriebildung wird so um eine dezidiert rechtlich-räumliche Perspektive ergänzt und erweitert. 
 
13.15 Uhr, Hörsaal IV
Prof. Dr. Eva Nöthen (Didaktik der Geographie / Antrittsvorlesung)
Erleben, denken und ins Tun kommen. Transformatives Lernen in der Geographie
Wir leben in einer Welt im Wandel: Globale Erwärmung, Verlust von Biodiversität, Migration, geopolitische Konflikte oder auch erstarkender Populismus stellen unsere Lebensweise auf den Prüfstand. Sie führen zu Spaltungen in der Gesellschaft und fordern lösungsorientiertes Handeln. In dieser Situation kann (und muss) Bildung Orientierung für pädagogisches Handeln bieten und dazu beitragen, Bildungsprozesse so zu gestalten, dass sie zur Sicherung einer lebenswerten Zukunft für uns Menschen und unsere Mitwelt beitragen können. Die Geographie als wissenschaftliche Disziplin an der Schnittstelle von Natur- und Gesellschaftswissenschaften eröffnet transdisziplinäre Analyse-, Reflexions- und Handlungsräume, um dieser Herausforderung im Sinne einer sozialökologischen Transformation verantwortungsvoll zu begegnen. Vor dem Hintergrund dieser fachlichen Prämissen richtet Transformative geographische Bildung ihren Fokus auf das lernende Subjekt in seiner gesellschaftlichen Eingebundenheit und denkt Lernen als begleitetes wertegeleitetes Sich-Transformieren in einer sich verändernden Welt. 
Der Vortrag umreißt theoretische Prämissen einer Transformativen Geographischen Bildung und zeigt anhand konkreter Einblicke in Forschung und Lehre, wie transformatives Lernen an den Schnittstellen von Hochschule, Schule und Gesellschaft gestaltet werden kann. 
 
14.15 Uhr, Hörsaal IV
Prof. Dr. Matthias Schott
(Experimentalphysik/Teilchenphysik / Antrittsvorlesung)
Brot- und Butterphysik: Von Einstein, Heisenberg und Waschmitteln
Die grundlegenden physikalischen Theorien, mit denen Physiker und Physikerinnen unser Universum erklären, sind schon viele Jahrzehnte, wenn nicht gar Jahrhunderte alt: Einstein konnte mit seiner Allgemeinen Relativitätstheorie die Gravitation beschreiben, Heisenberg gelang mit der Ausarbeitung der Quantenmechanik ein völlig neues Verständnis der subatomaren Welt. Diese Theorien wurden von Physikern bis ins letzte Detail getestet, jedoch konnten einige Vorhersagen erst in den vergangenen Jahren bestätigt werden. Trotz der zahlreichen Erfolge der Theorien sind wir uns sicher, dass diese nicht die letzten Antworten zur Beschaffenheit unserer Welt sein können.
Im Vortrag werden wir besprechen, wie eine Vorhersage von Heisenberg erst in den letzten fünf Jahren bestätigt werden konnte und wie man eine Vorhersage von Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie vielleicht im Keller des Forschungs- und Technologiezentrums für Detektorphysik der Universität Bonn nachweisen kann. Natürlich werden wir den Effekt von Waschmitteln in der Teilchenphysik diskutieren und testen, ob diese vielleicht helfen, bisher ungelöste Rätsel der Physik zu beantworten.
 
15.15 Uhr, Hörsaal IV
Prof. Dr. Floris van Doorn (Formal mathematics and computer assisted theorem proving / Antrittsvorlesung)
Primes, Proofs and Computers
(in englischer Sprache)
Mathematicians reason about numbers and abstract mathematical theories and make irrefutable arguments using mathematical proofs. Recently, mathematicians have developed computer programs to help write and check these mathematical proofs. With these programs the computer is helping the mathematician to reason about mathematics, and not just compute for them, and so these programs are called "proof assistants".
In my inaugural lecture, I will describe and show these proof assistants, using Euclid's famous proof that there are infinite prime numbers as our guiding example. In particular, I will describe the Lean proof assistant, which has gained a lot of attention from mathematicians in the last few years because of its accomplishments in computer-assisted proofs.
  
16.15 Uhr, Hörsaal IV
Prof. Dr. Laura Vargas Koch (Mathematik / Antrittsvorlesung)
Mathematik im Straßenverkehr: Dynamische Nash-Flüsse
Um Entscheidungen in der Verkehrsplanung zu treffen, werden vielfach Verkehrssimulationen eingesetzt. Hochwertige praktische Verkehrssimulationen erfordern jedoch gute mathematische Modelle als Grundlage und ein solches Modell sind dynamische Nash-Flüsse. Verkehr ist kein zentral gesteuertes System. Vielmehr entscheidet jeder Verkehrsteilnehmer individuell, welcher Weg für ihn oder sie am besten ist. Wenn alle Teilnehmer dies tun, entstehen sogenannte Gleichgewichtszustände. In unserer Forschung beschäftigen wir uns mit diesen Gleichgewichten und ihren Eigenschaften. Im Gegensatz zu statischen, klassischen Modellen ist das Besondere an dynamische Nash-Flüssen, dass zeitliche Veränderungen abgebildet werden können. Das heißt ein Fluss, der den Verkehr modelliert, bewegt sich über die Zeit durch das Netzwerk und die Situation im Netzwerk kann sich dynamisch verändern. In diesem Vortrag werden wir das Modell der dynamischen Nash-Flüsse kennenlernen und sehen welche Eigenschaften der Gleichgewichte bereits verstanden wurden, und welche Fragen noch offen sind.
  
17.15 Uhr, Hörsaal IV
Prof. Dr. Daqing Wang (Experimentalphysik: Quantenphysik und Quantentechnologie / Antrittsvorlesung)
Experimenting quantum physics with particles of light and matter
(in englischer Sprache)
Interactions between light and matter underpin a multitude of phenomena in our everyday experiences. These phenomena fundamentally arise from the interaction between the quantum particles of light, namely photons, and those of matter, namely atoms and molecules. Quantum physics, while seemingly complex, offers a profound understanding of these interactions and fosters real-world applications spanning from biology to quantum technologies.
In this presentation, I will introduce two aspects of our research in experimental quantum physics. First, I will introduce an experiment that aims to utilize optical forces to perform measurements on chiral molecules, entities whose mirror-image forms have significant implications in biology and medicine. In the second part, I will present our activities in developing quantum light-matter interfaces based on single dye molecules in the solid state, which hold the promise to lay the groundwork for quantum communication and computing.
 
18.15 Uhr, Hörsaal IV
Dr. Maxim Mai (Physik / Antrittsvorlesung)
Stark wechselwirkende Drei-Körper-Systeme
Nach dem aktuellen Stand der Physik lassen sich alle beobachtbaren Naturphänomene durch vier fundamentale Wechselwirkungen beschreiben. Geordnet nach den räumlichen, von den kosmischen bis zu den subatomaren Skalen ihrer Dominanz sind diese Gravitation, Elektromagnetismus, die schwache und starke Kraft. Eine bemerkenswerte Tatsache ist, dass die letztere notwendigerweise durch Freiheitsgrade formuliert ist, die in der Natur nicht direkt beobachtbar sind, jedoch zu Emergenz und Wechselwirkung von z.B. Protonen und Neutronen, im Allgemeinen Hadronen, führen. Dies ist genau der Effekt, der für etwa 90% der Masse aller im Universum beobachtbaren Teilchen (und somit für unsere Masse) verantwortlich ist.
Da Hadronen nicht elementar sind, existieren sie nicht nur im Grundzustand, sondern besitzen verschiedene Anregungsstufen, ähnlich wie Atome. Das Studium des Hadronenspektrums ist eine der Hauptmotivationen der großen zeitgenössischen experimentellen (LHC/CERN, ELSA/Bonn, ...) und theoretischen Unternehmungen der Menschheit. Eine große mathematische Herausforderung besteht darin, eine konsistente und universell einsetzbare Theorie zu entwickeln, die das Hadronenspektrum in Einklang mit anderen Phänomenen bringt. Eine große Klasse der angeregten Zustände überschneidet sich hierbei energetisch mit einem System aus drei wechselwirkenden stabilen Hadronen. Ähnlich dem gravitativen Drei-Körper-Problem ist das entsprechende quantenmechanische Problem ebenfalls notorisch kompliziert. In meinem Vortrag werde ich den aktuellen theoretischen Stand und verschiedene Anwendungsbeispiele dieses Problems für die angeregten Zustände der stark wechselwirkenden Materie zeigen.
 
16.15 Uhr, Hörsaal I
Prof. Dr. Annette Scheersoi (Prorektorin für Nachhaltigkeit)
BOOST – das Nachhaltigkeitsprogramm der Uni Bonn
Besorgniserregende Veränderungen weltweit, vor allem in den Bereichen Klima, Biodiversität und Rohstoffverbrauch, zeigen die Notwendigkeit auf, Nachhaltigkeit als zentrales gesellschaftliches Leitmotiv zu etablieren und Chancen technologischer und gesellschaftlicher Entwicklungen zu nutzen, um eine lebenswerte Zukunft für alle zu sichern.
Als Bildungs- und Forschungseinrichtung wollen wir künftige Generationen bei der Bewältigung komplexer Herausforderungen in einer globalisierten Welt unterstützen und die gesellschaftliche Transformation aktiv mitgestalten.
Ziel unseres Bonn Program for Sustainable Transformation (BOOST) ist es, Nachhaltigkeit in allen Bereichen der Universität – Forschung, Lehre und Betrieb – zu verankern und eine Kultur der Nachhaltigkeit zu etablieren. Partizipation spielt bei der Gestaltung und Umsetzung unseres Nachhaltigkeitsprogramms eine zentrale Rolle.
Im Vortrag wird BOOST vorgestellt und anhand konkreter Beispiele gezeigt, wie sich alle Universitätsangehörigen beteiligen können.
 
17.15 Uhr, Hörsaal VII
Prof. Dr. Herbert Dreiner (Physik)
Wat es'ene Elementarteilschen
Eine unterhaltsame Einführung in die Elementartielchenphysik mit Vorführexperimenten und rheinischem Einschlag: Et soll och Spaaß maache!
14.15 Uhr, Hörsaal VIII
Dr. Morteza Hosseini-Ghaffari (Antrittsvorlesung, Ruminant Nutrition and Physiology)
Heat Stress and Seasonal Effects on Dairy Cattle
(In englischer Sprache)
This lecture addresses the growing concern about heat stress in dairy cattle due to global warming and climate change.
The temperature-humidity index (THI) was presented as an important tool to assess heat stress, complemented by physiological indicators such as increased respiratory rate, increased body temperature and behavioral changes in the animals.
The lecture emphasized the significant detrimental effects of heat stress on milk production, including reduced milk yield and impaired reproductive performance. In addition, the potential transgenerational effects were explored, highlighting the negative impact of heat stress during pregnancy on the health of future generations of calves. In response to these challenges, proactive mitigation strategies were presented in the talk. Evolving on-farm management practices include improved barns with more shade, advanced ventilation systems and innovative cooling technologies.
10.15 Uhr, Hörsaal IX
Dr. Rachel O'Sullivan (Institut für Zeitgeschichte München), PD Dr. Jonas Kreienbaum (FU Berlin)
Moderation: Dr. Christiane Florin (Deutschlandradio)
Der Holocaust, ein Genozid ‚wie jeder andere‘? Über die Zusammenhänge zwischen dem Holocaust und den Völkermorden während der deutschen Kolonialzeit
Veranstaltung des Zentrums für Religion und Gesellschaft (ZERG) der Universität Bonn in Kooperation mit dem MiQua.LVR-jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln
Der von Deutschland geplante und durchgeführte millionenfache Mord an Juden*Jüdinnen im 20. Jahrhundert und die Ursachen für den Hass auf Juden*Jüdinnen drohen in jüngster Zeit in der öffentlichen Wahrnehmung ungenau dargestellt oder ganz ausgeblendet zu werden.
Gleichzeitig ist die Forderung nach der Aufarbeitung des deutschen kolonialen Erbes in den Fokus des wissenschaftlichen wie des öffentlichen Diskurses gerückt. Dazu zählt auch die Auseinandersetzung mit den in der Kolonialzeit verübten Völkermorden.
Die Forschung hat sich seit längerem mit der Möglichkeit einer Verbindung zwischen diesen Genoziden auseinandergesetzt. Der sog. „Historikerstreit“ in den späten 1980er Jahren konzentrierte sich auf die Frage nach der Singularität der systematischen Vernichtung von Juden*Jüdinnen unter dem Nationalsozialismus. Demgegenüber wird heute weithin eine Kontinuität zwischen den Ereignissen während der deutschen Kolonialzeit, v.a. dem Genozid an Herero und Nama 1904–1908 im ehemaligen Deutsch-Südwestafrika (heute Namibia), und dem Dritten Reich diskutiert. Dabei steht vor allem die Suche nach vergleichbaren Mustern in kolonialer Gewalt und dem Holocaust im Fokus.
  
10.15 Uhr, Hörsaal VIII
Prof. Dr. Adrian Hermann (Forum Internationale Wissenschaft)
Ein Accessibility Turn? Zugänglichkeit als geisteswissenschaftlicher und transdisziplinärer Grundbegriff 
Barrierefreiheit als Menschenrecht einer zugänglichen Gestaltung der Gesellschaft ist ein zentrales Zukunftsthema, aber bislang keine prominente übergreifende Thematik geisteswissenschaftlicher Forschung. In diesem Vortrag, anlässlich des 13. Global Accessibility Awareness Day (GAAD) am 16. Mai 2024, wird, ausgehend von den sich gerade etablierenden ”Critical Access Studies” (Aime Hamraie), die Frage gestellt, inwiefern ”Zugänglichkeit” sich als ein grundlegender Begriff der Geistes- und Kulturwissenschaft sowie der inter- und transdisziplinären Diskussion etablieren ließe.
Zugänglichkeit kann mit dem Medienphilosophen A. Beinsteiner als grundlegende anthropologische Kategorie verstanden werden, die das menschliche Weltverhältnis als Frage des Zugangs perspektiviert, dessen historische Variabilität an die Veränderlichkeit eines „Zugänglichkeitsregimes” gebunden ist. So erscheint, wie es J.M. Reynolds formuliert, „accessibility [as]…the defining feature of what it means to be embodied as we are”. Hiervon ausgehend fokussiert das Seminar auf grundlegende geisteswissenschaftliche Fragen: 1.) die Wechelbeziehungen zwischen Körper(n) und Welt(en), bzw. in den Worten der Designern Sara Hendren: „where and how [do] bodies meet the built world”?; 2.) ein neuartiges Verständnis menschlicher Fähigkeiten als mediale Relationen des Zugangs. Mit Bezug auf die historische Technikanthropologie ergibt sich daraus 3.) ein grundlegendes Interesse an Mensch-Technik-Welt-Verhältnissen, verstanden als dynamische Prozesse des interfacings. In den Blick rückt durch die internationale Debatte der Critical Access Studies ein relational-dynamisches Verständnis von Zugänglichkeit als „interpretive relation between bodies” (T. Titchkosky).
Zu einer kulturvergleichenden, global orientierten Perspektive wird dieser dreifach theoretische Blick auf Zugänglichkeit im Sinne von 1. Körper-Welt-Wechselbeziehungen, 2. Fähigkeiten und 3. Interfacing durch die empirische Erforschung von Technologien und Kulturen der Zugänglichkeit. Zugänglichkeit erscheint somit als Konzept kritischer Reflexion wie als zentrales Moment einer utopischen, nie abgeschlossenen Bewegung hin zur Gestaltung ‚zugänglicher‘ bzw. ‚barrierefreier Welten‘ (accessible worlds).
 
13.15 Uhr, Hörsaal IX
Prof. Dr. Rudolf Stichweh (Seniorprofessor für Soziologie am 'Forum Internationale Wissenschaft' und 'Bonn Center for Dependency and Slavery Studies')
Autorität und Einheit der Wissenschaft
Der Vortrag verfolgt die These, dass sich die Autorität der Wissenschaft der Einheit des Wissenschaftssystems verdankt. Der Argumentationsgang wird in historischer und vergleichender Perspektive diese These zu belegen versuchen. Es geht um vielfältige Aspekte der Einheit der Wissenschaft und deren historische Etablierung: Die Eindeutigkeit der Zugehörigkeit zum System und die Eindeutigkeit der nach außen gezogenen Systemgrenze. Die Durchsetzung des Kollektivsingulars ‚Wissenschaft‘ seit dem späten 18. Jahrhundert und die gleichzeitige Etablierung eines objektiven Wissenschaftsbegriffs, der sich vom subjektiven ‚Wissen von etwas haben‘ ablöst. Die Eigentümlichkeit des Wettbewerbs der Wissenschaften/Disziplinen, der ein Überbietungswettbewerb ist, aber kein destruktiver Wettbewerb, der auf Zerstörung von Disziplinen zielt. Die Vollinklusion aller Wissenschaften in eine einzige wissenschaftliche Organisation, der Universität. Die Existenz von Kontinuitätsannahmen im Übergang von Grundlagenforschung zu angewandter Forschung. Die Einheit normativer Grundlagen der Wissenschaft, wie sie beispielsweise von Merton postuliert wurde und Autorität u.a. auf Desinteressiertheit gründet. Autorität und Einheit der Wissenschaft bedeutet dann auch das Nichtvorkommen grundlegender historischer Spaltungen, wie im Vergleich zu Medizin oder Religion gezeigt werden kann.
 
14.00 – 15.30 Uhr, Hörsaal VI
Dr. Sebastian Müller (Center for Life Ethics)
Postwachstum – der Weg in eine nachhaltigere Zukunft?
Postwachstum steht als Sammelbegriff für unterschiedliche Thesen und auch ausformulierte Theorien, denen gemeinsam ist, dass sie die These ablehnen, die Wirtschaft moderner Gesellschaften müsste stetig wachsen, um stabil zu bleiben. Die Ablehnung basiert auf ökologischen, ökonomischen, politischen und normativen Gründen. Ob die alternativen, nicht wachsenden Modelle ein stabiles Wirtschaften und Leben erlauben können, und ob diese Stabilität nur lokal und Hand in Hand mit kapitalistischen Märkten möglich ist, werden wir in dieser Sitzung diskutieren.
 
16.15 Uhr, Hörsaal XIV
Marlon Zewen (Kurfürstliches Hoftheater)
Et tu, Brute? – Historische Themen im (studentischen) Theater
Mit „Caesar in Space“ und „Ernst Tollers Rotes Requiem“ bringt das Kurfürstliche Hoftheater Bonn in diesem Semester gleich zwei Stücke auf die Bühne, denen ein historischer Stoff zugrunde liegt. Dabei begeben sich die studentischen Stückeschreiber in ein Konfliktfeld von historischer Realität (soweit diese denn zu fassen ist) und den Ansprüchen von Kunst und Publikum.
Theaterstücke sind keine Fernsehdokus, aber wer die Fakten zu weit verändert, verbreitet womöglich Irrglauben im eigenen Publikum – und täte vermutlich besser daran, seine Fiktion gänzlich von einem historischen Kern zu lösen. Wie weit ist zu weit? Und warum überhaupt Historie auf die Bühne bringen?
 
18.00 Uhr, Bonner Universitätsforum, Heussallee 18-24, 53179 Bonn
Tatiana Golova (Zentrum für Osteuropa- und Internationale Studien, Berlin) und Yrij Nikitin (Freies Russland NRW e.V.). Die Diskussion wird moderiert von Elena Brandenburg (Cologne/Bonn Academy in Exile)
Russische Zivilgesellschaft im Exil
Aus der Vortragsreihe „Perspektiven der Moderne“
Die russische Zivilgesellschaft steht seit mehr als einem Jahrzehnt unter wachsendem Druck des autokratischen Putin-Regimes. Die Vollinvasion der Ukraine seit 2022 und eine repressive Wende in der russischen Innenpolitik haben jedoch völlig neue Bedingungen für russische Aktivisten geschaffen, von denen viele in Haft sind und noch mehr ins Exil getrieben wurden. Wir laden Sie zu einer Diskussion mit unseren Experten und Praktikern über die Herausforderungen ein, mit denen sich russische Aktivisten im Exil konfrontiert sehen. Doch wir wollen auch über die Resilienz der russischen Zivilgesellschaft sprechen und die Chancen, die sich aus neuen politischen Kontexten ergeben.

Rondell (1. OG)

 -        Studium Universale

 

Arkadeninnenhof: 

-        Studentische Initiative "Aufklärung Organspende"

-        Green Office und die Initiative Fairtrade

-        Büchertisch der Verbundinitiative "Reality/Fiction"

-        Initiative Politik und Gesellschaft – Forum für junge Politikwissenschaft e. V.

Center for Advanced Security, Strategic and Integration Studies (CASSIS) - Vorstellung des Katekisama Programms (eine originelle und dynamische Plattform, die es ermöglicht, heutige globalen Realitäten kritisch zu erforschen und zu analysieren

Hier steht Ihr Aufklapp-Text, der sich mit Klick auf den Titel oder das + ausklappt und mit erneutem Klick auf den Titel oder das - wieder einklappt.

Semesterprogramm Sommersemester 2024

Sofern nicht anders angegeben finden die Vorlesungen vom 08.04. - 19.07.2024 im Hauptgebäude, Am Hof 1, statt.

Eine Anmeldung zu den einzelnen Vorlesungen und Seminaren ist nicht erforderlich, außer es wird explizit angegeben. Für den Besuch ist eine Gasthörerschaft erforderlich.

Die Veranstaltungen der Katholisch-Theologischen Fakultät für Hörer*innen aller Fakultäten finden Sie unter:

https://basis.uni-bonn.de/qisserver/rds?state=wtree&search=1&trex=step&root120241=292700%7C301132%7C300831&P.vx=lang

Die Veranstaltungen der Evangelisch-Theologischen Fakultät für Hörer*innen aller Fakultäten finden Sie unter:

https://basis.uni-bonn.de/qisserver/rds?state=wtree&search=1&trex=step&root120241=292700%7C303082%7C303476&a mp;P.vx=lang

 

Derzeit sind leider keine Vorlesungsangebote aus diesem Bereich für das Sommersemester 2024 verfügbar

Aus dem Institut für Anglistik, Amerikanistik und Keltologie

 
556001201
Focus on Popular Culture
Mi 9 – 10, HS I (HG)
M. Gymnich
  
556001501
Language in Culture and Cognition Plenum
Fr 12 – 14, HS VIII (HG)
R. Fuchs
  
556001001
Postcolonial Literatures and Cultures
Mi 12 – 14, HS XIV (HG)
M. Pfalzgraf
  
556001401
Regional Studies Plenum
Di 9 – 10, HS I (HG)
D. Lowman
  
  

Aus dem Institut für Geschichtswissenschaft

  
504006251
Die frühe römische Kaiserzeit: Politik, Gesellschaft, Kultur
Mo 10-12, HS IX
Beginn: 15.4.
K. Vössing
  
504006252
Die politische Kultur der späten römischen Republik
Mo 16-18, HS IX
Beginn: 15.4.
J. Timmer
 
504003022
Zeichen und Codes. Einführung in die mittelalterliche Heraldik
Di 10-12, HS XV
A. Stieldorf
  
504003023
Vom Hausmeier zum Kaiser. Der Aufstieg der Karolinger
Do 10-12, HS III
M. Becher
  
504003024
Rheinische Geschichte im Zeitalter von Reformation und Konfessionalisierung
Mo 10-12, HS VIII
Beginn: 15.4.
M. Rohrschneider
  
504003025
Deutschland und das östliche Europa
Fr 10-12, HS VIII
Beginn: 19.4.
M. Aust
 
504003026
Von der Französischen Revolution zum Ersten Weltkrieg: Wie kann das "lange" 19. Jahrhundert für Jugendliche im 21. Jahrhundert relevant werden?
Mi 10-12, HS IX
P. Geiss
  
504003027
Wirtschafts-, Sozial- und Verfassungsgeschichte des Deutschen Reichs 1871-1918
Mi 10-12, HS VIII
Beginn: 10.4.
C. Burhop
  
504003028
Europa in der Zwischenkriegszeit (1918-1939)
Mo 12-14, HS I
Beginn: 22.4.
J. Scholtyseck
  
504003029
Geschichte der alten Bundesrepublik 1949-1990
Fr. Kießling
Do 10-12, HS IX
 

Aus dem Institut für Orient- und Asienwissenschaft

508090068
Selbstverständnis und Selbstdarstellung in der Republik Türkei
Blockseminare: Fr 10-16 am 26.04. und 21.06.24 / Fr + Sa 10-16 am 10.05. und 11.05.24
Raum 2.007, Nassestraße 2, 2 OG
Gorzewski
 
508000240
Einführung in die Kultur Chinas
Do 14 - 16, HS X
Landa
 
508000154
Seminar: Issues for Contemporary Cinema Studies in/on Vietnam
Di 14 - 16(14täglich ab 09.04.24), Raum 3.008, Nassestr. 2, 3 OG
Kordes
 
508000258
Südostasien in der Gegenwart
Mo 14 – 16, HS VIII
Großmann
 
508000341
Seminar: Vietnam and Film: imagined geographical-political landscapes
Di 14 – 16, Raum 3.008, Nassestr. 2, 3. OG
Huntyk
 
5080000053
Seminar: Einführung in das Indonesische II
Di und Mi 8.30 – 10, Raum 3.005, Nassestr. 2, 3. OG
Nangoy
 
508000054
Übung: Kommunikative Praxis (Basismodul Indonesisch II)
Do 10 - 12, Raum 3.005, Nassestr. 2, 3. OG
Nangoy
 
508000141
Sprachpraktische Übung: Textpraxis und Lexik (Basismodul Vietnamesisch II)
Do 10 – 12, Raum 3.008, Nassestr. 2, 3. OG
Nguyen
 
508000142
Sprachpraktische Übung: Grammatik und Lexik (Basismodul Vietnamesisch II)
Mi 12 – 14, Raum 3.008, Nassestr. 2, 3. OG
Nguyen
 
508000143
Sprachpraktische Übung: Kommunikative Praxis (Basismodul Vietnamesisch II)
Di 12 – 14, Raum 3.008, Nassestr. 2, 3. OG
Nguyen
 
508002032
Seminar: Engaged Anthropology und Partizipative Forschung in Südostasien
Di 10 – 12, Raum 3.008, Nassestr. 2, 3. OG
Großmann
 
508002033
Seminar: Grundlagen der Ethnologie
Mo 16 – 18, Raum 3.005, Nassestr. 2, 3. OG
Großmann
 
508002075
Umkämpfte Naturverhältnisse in Südostasien – Theorie und Praxis
Mi 10 - 12, Raum 3.005, Nassestr. 2, 3. OG
Doutch
 
508002076
Seminar: Kulturelle Dimensionen in Mensch-Umwelt-Beziehungen
Di 12 – 14, Raum 3.005, Nassestr. 2, 3. OG
Großmann
 

Aus dem Institut VII: Klassische und Romanische Philologie

 
507026102
Romanische Sprachgeschichte
Do 10-12, HS VII
A. Grutschus
  
507026605
Paris in der französischen Literatur der Moderne (19-21-Jh.)
Do 14-16, HS II
M. Bernsen
   
507027101
Romanische Sprachgeschichte und Übersetzung (Frz./It.)
Fr 10-12, HS III
D. Pirazzini
  
507026601
Der lateinamerikanische Diktatorenroman
Mo 16-18, HS II
K. Peters
 
507022901
Ringvorlesung Frankreich: Körper und Performanz
Mo 18-20, IFB
C. Jacobi
  
507027402
Die Rolle der Literatur zu Zeiten der ‚political correctness‘
Trigger-Warnungen, sensitivity reader und sprachsensible Übersetzungen als Weg in eine diskriminierungsfreie Gesellschaft oder als erster Schritt der Zensur?
Di 18-20, HS II
C. Jacobi
  
507027404
Die italienische Literatur der Moderne (19-21-Jh.)
Di 14-16, HS V
M. Bernsen
  
507026604
Sapphisches Schreiben - weibliche Homoerotik in der französischen Literatur von der Renaissance bis in die Gegenwart
Di 14 – 16, HSVI
S. Izzo
 
507026103
Ringvorlesung „La España vacía“
Mo 18-20, HS IV
K. Peters
   
507010201
Einführung in die mittellateinische Lyrik
Mi 8:30-10, 3.040, Rabinstr. 8
M. Laureys
 

Aus dem Kunsthistorischen Institut

 Buchmalerei des Mittelalters I
Di 16-18, HS IX
H. Wolter-von dem Knesebeck
Bitte melden Sie sich bei Herrn Prof. Dr. Wolter-von dem Knesebeck (wolter.knesebeck@uni-bonn.de) per E-Mail an:
 
Sakralskulptur. Diachrone Überlegungen
Do 16-18 Uhr, HS IX
R. Kanz
Bitte melden Sie sich bei Herrn Prof. Dr. Kanz (r.kanz@uni-bonn.de) per E-Mail an.
 
Vorlesung: Transit. Architekturen der Durch- und Übergänge
Mi 12-14, HS IX
M. Dauss
Bitte melden Sie sich bei Herrn Pof. Dr. Dauss (dauss@uni-bonn.de) per E-Mail an.
 
Ringvorlesung: Geschichte des Sammelns und Kunstmarkts
Do 14-16 Uhr
F. Helmenstein
Bitte melden Sie sich bei Frau Franziska Helmenstein (fhelmens@uni-bonn.de) per E-Mail an.
 
 

Aus dem Institut für Archäologien und Kulturanthropologie

 
Mixtec Cultural Memory in comparative perspective
(open introductory course in English language)
Di 12-14, Mi 12-14, Abt. Altamerikanistik, Oxfordstr. 15, 1. OG, Großer Seminarraum
M.E.R.G.N. Jansen, P. Jiménez, N. Grube, A. Gunsenheimer
 

Aus dem Institut für Psychologie

 
552102401
Pädagogische Psychologie
Do 10 -12, HS Psychologie, Institut für Psychologie Kaiser-Karl-Ring 9
Beginn: 18.04.2024
G. Hülür
 
502030201
Grundlagen der Allgemeinen Psychologie II
Do 16 - 18, HS Psychologie Institut für Psychologie Kaiser-Karl-Ring 9
Beginn: 11.04.202
H. Gibbons
 

Aus dem Dekanat der Philosophischen Fakultät

 
"Kulturelles Erbe" - national, regional, universal. Am Beispiel jüngerer Positionen und Debatten in Indonesien.
Kulturelles Erbe erfährt bereits seit Jahrzehnten eine starke Wertschätzung, mit anfänglichem Schwergewicht auf Ländern der sogenannten westlichen Welt. In jüngeren Jahren geschieht eine zunehmend rasante Entwicklung des Wissens, des Bewusstseins, des Wunschs und der Notwendigkeit der Erhaltung von kulturellem Erbe in Ländern des sogenannten globalen Südens und sogenannter Schwellenländer. Das Beispiel Indonesien zeigt die Komplexität und die vielfachen Perspektiven des Umgangs mit dem eigenen kulturellen Erbe. Dies zeigt sich insbesondere zuletzt innerhalb der Debatten und Durchführungen von Rückgaben indonesischer Kulturgüter durch die ehemalige Kolonialmacht Niederlande.
In das Seminar werden ständige Aktualisierungen der Debatten einfließen.
 
Proszenium. Theater und Mythos: Zum Verhältnis von Literatur und Musik in Spätromantik und Klassischer Moderne
Das theaterwissenschaftliche und -praktische Seminar bietet die Möglichkeit, sich jedes Semester mit ausgewählten Themen an der Schnittstelle von Literatur, Theater, Oper und Konzert zu befassen, dies zumal im engen Austausch mit Künstler*innen. Das Seminar wird im Sommersemester 2024 am ersten von drei Blocksamstagen das an der Bonner Oper neu inszenierte Musiktheaterwerk Eugen Onegin von Peter Tschaikowsky behandeln. Zwei weitere Blocksamstage befassen sich mit der Thematik der Musik in Thomas Manns Romanen.
 
Proszenium. Revolution und Restauration: Umbrüche in Literatur, Musik und Kunst in Europa zwischen 1830 und 1870
Diese interdisziplinäre Seminarreihe wird in Kooperation mit dem Woelfl-Haus Bonn angeboten. Beteiligt sind Musikolog*innen und Musiker*innen, Literatur- und Kulturwissenschaftler*innen sowie Vertreter*innen der Theater- und Konzertpraxis. Die Termine können sowohl in Präsenz (im Woelfl-Haus Bonn, Meßdorfer Str. 177) als auch online im Stream wahrgenommen werden.
 
Proszenium: Die Frau in der Oper
Während noch das Globe-Theatre Shakespeares ein Jahrhunderte altes Auftrittsverbot für Frauen einhalten musste, hat die am Ende des 16. Jahrhunderts entstehende Oper von vornherein auf die Mitwirkung von Frauen gesetzt. Aber auch in den Libretti der Opern erscheinen von Anfang an Frauen als Trägerinnen von Titelrollen. Die Vorlesung soll in einer Auswahl Frauen in tragischen, heroischen und komischen Rollen ebenso vorführen, wie berühmte Interpretinnen der Geschichte.
Diese Vorlesung kann sowohl in Präsenz (im Woelfl-Haus Bonn, Meßdorfer Str. 177) als auch online im Stream verfolgt werden.
 

 
 
645105000
Regionale Geographie & Räumliche Planung
Mi u Do, jeweils 10-12 Uhr, Alfred-Philippsen-Hörsaal, Meckenheimer Allee 166
A. Follmann
 
648104150
Allgemeine Geophysik
Mi 14-16, HS II, Meckenheimer Allee 176 Übung
Do 12-14, HS II Meckenheimer Allee 176 Vorlesung
Beginn am Do 18.04.2024
A. Zoporowski
 
Semestereröffnungsgottesdienst
10.04.2024, 19 Uhr, Kapelle Döllingerhaus
Baumschulallee 9-11, präsent
 
 
0055
Forschungsvertiefung Systematische Theologie: Christentum angesichts des Judentums
14.05.2024, 9.30 - 18 Uhr,
15.05.2024, 9.30 - 13 Uhr,
19.06.2024, 14.30 - 18 Uhr,
20.06.2024, 9.30-18 Uhr.
Sem.ÜR. Adenauerallee 33/III, hybrid
Anmeldung über BASIS – nur für Gasthörende ohne Matrikelnr., infoak@uni-bonn.de
 
0056
Einführung Anglikanische Theologie
07.05.2023, 18 Uhr, Vorbespr. online
16.07.2024, 9.30-18 Uhr,
17.07.2024, 9.30-18 Uhr,
18.07.2024, 9.30-18 Uhr,
SemÜR., Adenauerallee 33/III, präsent
Anmeldung über BASIS – nur für Gasthörende ohne Matrikelnr., infoak@uni-bonn.de
 
0057
Einführung Orthodoxe Theologie
23.04.2024, 9.30-18 Uhr,
24.04.2024, 9.30-13 Uhr,
18.06.2024, 9.30-18 Uhr,
19.06.2024, 9.30-13 Uhr,
Sem.ÜR. Adenauerallee 33/III, präsent
Anmeldung über BASIS – nur für Gasthörende ohne Matrikelnr., infoak@uni-bonn.de
 

Derzeit sind leider keine Vorlesungsangebote aus diesem Bereich für das Sommersemester 2024 verfügbar

Ringvorlesungen

In Verbindung mit dem Katholischen Bildungswerk
 
Nachholtermin: 
Jüdische Theologie als Wissenschaft?  Jüdische Studien seit dem 19. Jahrhundert 
Dr. Mirjam Thulin, New York 
Do 11.04.2023 │ 19.15 Uhr 
Online-Veranstaltung; Anmeldung über externen Zoom-Link: 
https://zoom.us/meeting/register/tJwvcuGpqjkqH9SF8CkZt7CuBxLdgGRPIjt7
 Judaistik, Jüdischen Studien und Jüdische Theologie berufen sich bis heute auf die im Berlin des 19. Jahrhunderts aufgekommene Wissenschaft des Judentums als ihre Vorläuferdisziplin. Diese war, entlang führender Konzepte von „Fortschritt“, „Nation“ und „Wissenschaft“, um die Wahrung und Überlieferung jüdischen Wissens bemüht. Aufgrund des verbreiteten Antisemitismus jedoch blieb sie von der Universität ausgeschlossen. Also etablierte sich die Wissenschaft des Judentums als transnationale Kommunikationsgemeinschaft von Rabbinern und nichtrabbinischen Gelehrten; ihre sichtbaren Wegmarken waren Rabbinerseminare, jüdisch-wissenschaftliche Vereine und Zeitschriften sowie gelehrte Korrespondenznetzwerke. Der Vortrag gibt Einblick in die Genese und Dynamik der jüdischen Wissenschaftsbewegung des 19. Jahrhunderts, in deren Verwicklung in religiöse Herausforderungen der Zeit, und fragt schließlich nach deren Bedeutung für die heutigen Nachfolgedisziplinen.
 
Sie ist nicht im Himmel" (Dt 30,12): Zum Verständnis und Bedeutung des Konzepts der mündlichen Tora
Prof. Dr. Ronen Reichmann, Heidelberg 
Mi 24.04.2024 │ 19.15 Uhr 
Anmeldung über externen Zoom-Link: 
https://zoom.us/meeting/register/tJYqcOitqD0iE9JGrxX90hEv2jfg9Ug_VSDj 
 Das rabbinische Judentum geht vom Dogma der zwei "Torot" aus, einer schriftlichen und einer mündlichen, die Mose am Berg Sinai offenbart worden sind. Die mündliche Lehre begleitet die schriftliche Lehre im Sinne eines Kommentars dazu. Im rabbinischen Judentum stellt die Tätigkeit des Kommentierens den Redemodus par excellence dar. Der rabbinische Gelehrte ist in seinen gelehrten oder praktisch angewandten Tätigkeiten auf die Grundleistung des Kommentierens angewiesen. Anders als der Prophet kann er sich an seine Zuhörer nicht mit der Verheißung wenden, eine genuin neue Botschaft zu verkünden. Erneuerungen kann er nur im Sinne eines Beitrags zum diskursiven Zusammenhang leisten, indem er voll und ganz in der Tradition steht. Diese Idee wird im Vortrag anhand von Textbeispielen dargestellt und reflektiert.
 
 
Der nicht beabsichtigte Skandal der jüdischen Aufklärung:  Hartwig Wessely über die moderne jüdische Erziehung 
Prof. Dr. Christoph Schulte, Potsdam 
Di 07. 05.2024 │ 19.15 Uhr 
Anmeldung über externen Zoom-Link: 
https://zoom.us/meeting/register/tJAvce2tqz0vGtV1Qoe__qZtbAN_ByyDnneq
 Als Naftali Hartwig Wessely (1725-1805) seine hebräische Erziehungsschrift „Divrej Schalom we’Emet“, zu Deutsch: „Worte der Wahrheit und des Friedens“ 1782 publizierte, kam es zum größten öffentlichen Skandal der Haskala (Jüdische Aufklärung) in Deutschland: Die Schrift wurde in alten jüdischen Gemeinden verbrannt, ihr aufgeklärter Autor wurde von traditionell gesinnten, sehr angesehenen Rabbinern gebannt und verfemt — eine Bücherverbrennung gegen die Aufklärung. Wer war dieser Wessely? Und warum entlud sich der Furor gegen die jüdische Aufklärung ausgerechnet am ersten modernen Erziehungsprogramm für jüdische Knaben?
    
Der junge Gershom Scholem und die Frage der Sprache 
Dr. Ghilad H. Shenhav, München 
Mo 03.06.2024 │ 19.15 Uhr 
Online-Veranstaltung; Anmeldung über externen Zoom-Link: 
https://zoom.us/meeting/register/tJYkdOmhrzwoE9CddP0CGrECUImoGxnHFwVl 
 Gershom (Gerhard) Scholem (1897-1982) ist uns als der große Wissenschaftler bekannt, der das moderne Forschungsgebiet der Kabbala begründet und einem großen Publikum vorgestellt hat. Weniger bekannt ist vielleicht, dass Scholem mit einer äußerst schwierigen Frage beschäftigt war – der Frage nach der hebräischen Sprache. In den Jahren 1916-1926 investierte Scholem einen Großteil seiner intellektuellen Kraft in eine lange Reihe von Essays über das Wesen der biblischen Sprache, über die Praxis der Übersetzung und über die Möglichkeit der Säkularisierung der heiligen Sprache. In diesem Vortrag wird beschrieben, wie Scholems Texte eine "Ökonomie des Lesens" darstellen, die bestimmte Aspekte der religiösen Schriften und Sprache enthüllt, andere aber verbirgt. Einerseits findet Scholem in der Heiligen Schrift Antworten auf Fragen nach dem Wesen der Sprache und der Gerechtigkeit, wie sie von Denkern wie Kant, Nietzsche und Benjamin gestellt wurden. Andererseits verhindern Scholems deutscher Hintergrund und seine philosophischen Beweggründe, die Heterogenität des liturgischen Textes zu beachten, insbesondere die weiblichen und mütterlichen Stimmen und Körper.

Kulturkalender

In Verbindung mit der VHS Bonn

jeweils in der VHS Bonn, Mülheimer Platz 1, Raum 1.11 (Saal)

Donnerstag, 21.03.2024, 19.00-20.30 Uhr
Leitung: Michael Schikowski
Franz Kafka - "Ich bin Ende oder Anfang"
Zum 100. Todestag des Autors
Der 1883 geborene Franz Kafka ist einer der bedeutendsten Erzähler des 20. Jahrhunderts. Kafka ist als Dr. jur. und Angestellter der Arbeiter-Unfall-Versicherung mit den anonymen Mächten der verwalteten Welt besonders gut vertraut. Seine Werke wurden bislang immer nur aktueller, schildern sie doch
oft die Demütigung machtloser Figuren durch scheinbar allmächtige Gegenspieler.
Wir verdanken seinem Freund Max Brod, dass sein Werk nicht in größerer Weise der Vernichtung anheim gefallen ist.
Kafkas Texte, die vielen als düster und fatalistisch in Erinnerung sind, enthalten zahlreiche komische Szenen, ja geradezu Slapstick. In einem Brief an Felice schreibt Franz Kafka: "Ich bin sogar als großer Lacher bekannt"“
Auch diesen Kafka gilt es an diesem Abend zu entdecken.
  
Donnerstag, 18.04.2024, 19.00-20.30 Uhr
Leitung: Dr. Carl Körner
Caspar David Friedrich - Wanderer zwischen den Welten
Zum 250. Geburtstag des Künstler
Der Geburtstag von Caspar David Friedrich jährt sich 2024 zum 250. Mal. Das nimmt die Hamburger Kunsthalle zum Anlass, mit einer fulminanten Retrospektive den Künstler zu feiern. Andere Museen folgen. Im Vortrag
werden Hauptwerke sowie etliche Zeichnungen als Vorarbeiten zu den Gemälden gezeigt und in den künstlerischen Prozess eingeordnet. Der Vortrag geht dem Phänomen Romantik als Stilbegriff genauso nach wie dem Thema der Naturverbundenheit. Auch soll geklärt werden inwieweit Friedrich national gedacht hat. Nicht zu kurz kommt auch die Betrachtung der technischen Feinheiten in den Arbeiten von Friedrich.
   
Donnerstag, 25.04.2024, 19.00-20.30 Uhr
Leitung: PD Dr. Jürgen Nelles
Recht und Gerechtigkeit bei Ferdinand von Schirach
Zum 60. Geburtstag des Autors
Am Anfang der 2010er Jahre ist der prominente Strafverteidiger Ferdinand von Schirach mit den eminent erfolgreichen Erzählbänden "Verbrechen" und "Schuld" hervorgetreten, von denen viele Erzählungen mittlerweile verfilmt worden sind.
Mit seinem ersten - und ebenfalls verfilmten - Roman "Der Fall Collini" hat von Schirach dunkles Kapitel westdeutscher Nachkriegs(-Rechts-)Geschichte aufgedeckt und breite gesellschaftliche Diskussionen ausgelöst - was auch für einige seiner weiteren Bücher ("Tabu", "Strafe" u.a.) und Dramen ("Terror" und "Gott") zutrifft.
Der Bild-Vortrag konzentriert sich - nach einer kurzen biografischen Skizze - auf die relevantesten Themen, die Ferdinand von Schirach in erzählerisch anspruchsvoller Form entfaltet.
 
Donnerstag, 23.05.2024, 19.00-20.30 Uhr
Leitung: PD Dr. Gunnar Schumann
Kant und die Demokratie
Immanuel Kant zum 300. Geburtstag / 75 Jahre Grundgesetz
Kant ist nicht nur ein Klassiker der Theoretischen Philosophie, insofern er sich mit der Natur unserer Erkenntnis der Welt beschäftigt, sondern auch der praktischen Philosophie, die sich mit der Natur moralischen Handelns beschäftigt.
Kants politische Philosophie baut auf seiner Ethik auf und hat als zentralen Kern einen vom apriorischen Rechtsgedanken bestimmtes Zusammenleben in Freiheit. Jeder Mensch hat Anspruch auf Freiheit, insofern sie mit der Freiheit eines jeden anderen zusammen bestehen kann. Kant ist damit einer der Begründer der modernen Theorie von Menschen- und Bürgerrechten.
Zudem ist die letzte Legitimationsgrundlage aller öffentlichen Gesetze, dass sie "aus dem vereinigten Willen eines ganzen Volkes haben entspringen können". Kant ist damit ein Vertreter des republikanischen Gedankens, den er sogar auf die ganze Menschheit ausdehnt. Ziel dieser Idee ist es, einen dauerhaften
Frieden, sowohl im Inneren der Staaten als auch auf internationaler Ebene herzustellen, die idealerweise in einer Weltrepublik mündet.
Kant ist hat damit nicht nur Einfluss auf die Gründung des Völkerbundes (1920-46) und der UNO, insbesondere deren Charta, sondern auch auf die  Ausarbeitung des deutschen Grundgesetzes gewirkt, das 2024 sein 75jähriges Jubiläum feiert. Im Vortrag sollen Grundzüge der politischen Philosophie Kants vorgestellt und diskutiert werden.
 
 

Perspektiven der Moderne 2024

Russische und Ukrainische Gesellschaften in der Zeit des Krieges: Staat, zivil Gesellschaft, Exil

Aus dem Forum Internationale Wissenschaft
Mittwoch 18:00 bis ca 19:30 – anschließend Apéro
Bonner Universitätsforum, Heussallee 18-24, Raum 0.109,
 
Der russische Versuch einer vollständigen Eroberung der Ukraine, der im Februar 2022 begann, hat Europa und die Welt schockiert. Zwei Jahre eines brutalen militärischen Konflikts haben die politische und soziale Landschaft beider Länder tiefgreifend verändert. Die ukrainische Gesellschaft zeigt weiterhin Resilienz, Mobilisierung und das Festhalten an einem demokratischen Modell politischer Gestaltung". Allerdings beginnen in der Ukraine, die im Widerstand gegen die Invasion vereint war, gesellschaftliche Risse und Brüche aufzutauchen. In der Zwischenzeit hat das russische Regime seine Herrschaft als Diktatur der Angst gefestigt, indem es die Repression intensivierte und jegliche interne Opposition unterdrückte. Die Vortragsreihe "Perspektiven der Moderne 2024" lädt zur Diskussion über die internen und externen Aspekte der Transformationen im russischen und ukrainischen Staat und Gesellschaft ein. Eingeladene Experten werden in ihren Präsentationen gesellschaftliche Dynamiken, Regierungsreaktionen und neue Zukunftsvisionen in beiden Ländern erkunden. Zusätzlich führte der Krieg zu bedeutenden Veränderungen in Deutschland und auf dem europäischen Kontinent. Unsere Vortragsreihe wird das Verständnis für die Auswirkungen des Krieges auf die sozio-politische Landschaft und die regionale Stabilität in Deutschland und Europa erweitern.
 
10.04.2024
Margarita Zavadskaya (Finnish Institute of International Affairs)
Russia’s 2024 Presidential Elections
   
24.04.2024
Roman Udot (ehemaliger Co-Vorsitzender der „Golos“ Bewegung), Susann Worschech (Europa-Universität Viadrina, Frankfurt (Oder)), Dariia Vystavkyna (Cologne/Bonn Academy in Exile)
The transformation of Ukrainian Civil Society since the Russian Invasion
  
15.05.2024
Tatiana Golova (Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien, Berlin), Yuri Nikitin (Freies Russland NRW e.V.), Moderation: Elena Brandenburg (Cologne/Bonn Academy in Exile)
Russische Zivilgesellschaft im Exil
 
29.05.2024
Frank Düvell (Universität Osnabrück), Olesya Schmidt (BGK Verein e.V.), Paul Hrosul (UA Welle Bonn e.V.), Moderation: Carla Nadermann (Cologne/Bonn Academy in Exile)
Ukrainer_innen in Deutschland: Aspekte von Flucht, Aufnahme und Engagement
Vortrag, Diskussion und Ausstellung
 
12.06.2024
Alexander Etkind (Central European University, Wien)
Russian Colonialism, Russian Racism: What is Special About it, and What isn’t?
 
26.06.2024
Andreas Umland (The Swedish Institute of International Affairs, Stockholm)
Das Schicksal der Ukraine und die Europäische Sicherheitsordnung: Transregionale Risiken und Nachwirkungen des russischen Eroberungs- und Vernichtungskrieges
 
 
Organisation:  Rudolf Stichweh, Galina Selivanova, Lena Laube, Evelyn Moser, Yvonne Bielefeld

Maritime Herausforderungen des 21. Jahrhunderts


Di 18.15 - 19.45 Uhr, Hörsaal VII, Hauptgebäude der Universität Bonn

Im dritten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts wird immer deutlicher: Wir sehen uns
großen Herausforderungen gegenüber. Der Ressourcenhunger der Menschheit
wächst, Raumnutzungskonflikte nehmen zu und die Bedeutung der Meere für die
weiter wachsende Weltbevölkerung scheint in gleichem Maße immer weiter
anzusteigen. Aber wo genau liegen diese Herausforderungen und wo zeigen sich neue  Ansätze, ihnen zu begegnen? In einem bunten Strauß von Themen zeigt die zweite  Staffel der maritimen Ringvorlesung die Vielfältigkeit der Aufgaben auf, denen sich Wirtschaft, Politik und Wissenschaft auf dem Meer gegenübersehen. Energiefragen und Warenverkehr, Rohstoffe und  Wissenserzeugung, aber auch  klassische Themen wie die Ordnung auf dem Meer und die Sicherheit der Nationen  werden uns in diesem Semester beschäftigen. Und im Ergebnis erweist sich einmal  mehr, dass die Menschheit zwar an Land lebt, aber existentiell abhängig ist vom  Geschehen in der blauen Wassersäule unseres Planeten.
In enger Zusammenarbeit von: © CASSIS

23. April 2024
Dr. Joachim Weber, Senior Fellow Strategische Vorausschau und Risikoanalyse, CASSIS - Center for Advanced Security, Strategic and Integration Studies, Bonn
Maritime Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Ein Überblick
 
30. April 2024
Prof. Dr. Christian Bueger, Universität Kopenhagen
Neue Wetterzonen der Weltpolitik: Die Entwicklungen rund um den
Indischen Ozean
 
07. Mai 2024
Dr. Jeremy Stöhs, Non-Resident Fellow, Maritime Strategie und Sicherheit, Institut für Sicherheitspolitik an der Universität Kiel (ISPK)
Europa als maritime Macht: Risiken, Potentiale, Defizite
 
14. Mai 2024
Fregattenkapitän Dr. Christian Jentzsch, Wissenschaftlicher Mitarbeiter im
Projektbereich Einsatzgeschichte im Zentrum für Militärgeschichte und
Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw) in Potsdam
Seemacht NATO - die 1980er Jahre und die heutige weltpolitische Lage im
Vergleich
 
28. Mai 2024
Prof. Dr. Anna-Katharina Hornidge, Direktorin, German Institute of Development and  Sustainability (IDOS), Bonn
Der Ozean als Wissensraum
   
04. Juni 2024
Dr. Irit Ittner, wissenschaftliche Mitarbeiterin, German Institute of Development and Sustainability (IDOS), Bonn
Energiewende auf dem Meer? Herausforderungen, Pläne und Visionen für
die Nordsee
  
11. Juni 2024
Henrik Schilling, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Maritime Strategie und Sicherheit, Institut für Sicherheitspolitik an der Universität Kiel (ISPK)
Maritime Kritische Infrastrukturen und ihre Gefährdung
 
18. Juni 2024
Prof. Dr. Uwe Jenisch, Honorarprofessor im Seerecht, Christian-Albrechts-Universität  zu Kiel
Der Tiefseebergbau zwischen Rohstoffsicherung und Nachhaltigkeit
 
25. Juni 2024
Dr. Michael Stehr, Jurist & Piraterie-Experte, Bonn (TBC)
Piraterie und Terror auf See: Bedrohungen und Antwortversuche
  
02. Juli 2024
Ulf Bischoff, Leiter der Lürssen-Repräsentanz in Berlin (TBC)
Der deutsche Schiffbau und die Krisen in und um die EU
 
09. Juli 2024
Markus Bangen, Vorstandsvorsitzender der Duisburger Hafen AG, Duisburg
 

Denkreise 2024

mittwochs, 14.00 - 15.30 Uhr,
Center for Life Ethics, Schaumburg-Lippe-Straße 7, 53113 Bonn
 
17.04.2024
Prof. Dr. Ing. Theo Kötter
Thema: Städte der Zukunft/Städtebau und Bodenordnung
 
24.04.2024
Jun.-Prof. Dr. Julia Binter
Thema: Kulturgüter
 
08.05.2024
Prof. Dr. Matthew Smith
Thema: Zukunft der digitalen Überwachung
 
15.05.2024
Dr. Sebastian Müller
Thema: Wirtschaftsethik
 
29.05.2024
Prof. Dr. Shu-Perng Hwang
Thema: Politische Systeme
 
05.06.2024
Prof. Dr. Monika Hartmann
Thema: Ernährung
 
12.06.2024
Dr. Kees van der Geest
Thema: Mobilität im Kontext des Klimawandels
 
19.06.2024
Jun.-Prof. Dr. Jaqueline Lorenzen
Thema: Umweltökonomik und Ungleichheit
 
26.06.2024
Prof. Dr. Dominik Back
Thema: Gehirnforschung
 
03.07.2024
Prof. Dr. Christiane Woopen
Thema: Ethik
 
10.07.2024
Exkursion
 
18.04.2024
Stefanie Läpke / Dr. Christian Bittner (Servicestelle Forschungsdaten)
Seiten, Scans und Software: Forschungsdatenmanagement und DH-Services an der ULB Bonn
 
25.04.2024
Jonathan Blumtritt (Cologne Center for eHumanities)
Kollaboration als Notwendigkeit: Institutionelle Unterstützung für die Forschung in den Digital Humanities
  
02.05.2024
Prof. Dr. Andrea Stieldorf / Ulf Floßdorf M.A. (Historische Grundwissenschaften und Archivkunde)
Von der Feder ins Netz. Pragmatische Schriftlichkeit als digitale Ausstellung
  
16.05.2024
Jun.-Prof. Dr. Alice Toso (Bonn Center for ArchaeoSciences)
From dirt to test tubes: digital and biomolecular approaches in archaeology
  
06.06.2024
Prof. Dr. Elke Brüggen / PD Dr. Peter Glasner (Germanistische Mediävistik)
Herrschaft, Macht und Geschlecht in mittelalterlichen Erzählwelten. Beispiele kollaborativ-digitaler Textarbeit in der Germanistischen Mediävistik
   
13.06.2024
Dr. Christian Prager (Arbeitsstelle „Textdatenbank und Wörterbuch des Klassischen Maya“)
Im (semantischen) Netz der Vergangenheit: eine digitale Kulturgeschichte der Klassischen Maya
   
20.06.2024
Prof. Dr. Michael Rohrschneider / Jonas Bechtold M.A. / Alexander Gerber M.A. (Frühe Neuzeit und Rheinische Landesgeschichte; Zentrum für Historische Friedensforschung)
Das virtuelle Archiv des Westfälischen Friedens. Ein Digitalisierungsprojekt des Zentrums für Historische Friedensforschung
    
27.06.2024
Prof. Dr. Sabine Feist (Christliche Archäologie) / Dr. Matthias Lang (Bonn Center for Digital Humanities)
Eine virtuelle 3D-Reise in die Krypta von San Marco in Venedig. Macht und Herrschaft der Dogen im Lichte neuer digitaler Methoden
   
donnerstags 18 - 20 Uhr, Hörsaal IV, HG
Bitte beachten Sie die Hinweise bei den individuellen Terminen.

Die Nordatlantische Allianz feiert in diesem Jahr ihr 75-jähriges Bestehen. Bis heute haben sich den 12 Gründungsstaaten und deren Ziel, für demokratische Werte und Frieden einzustehen, 20 weitere Länder angeschlossen. Sie machen die NATO zum Verteidigungsbollwerk Europas und Nordamerikas.
Entstanden nach Ende des Zweiten Weltkrieges sind die Blockkonfrontation und der Kosovo-Krieg in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die Anschläge vom 11. September 2001 wie auch der gegenwärtige russische Angriffskrieg in der Ukraine beispielhaft für die bewegenden und geopolitisch anspruchsvollen Jahrzehnte des Bündnisses. Darüber hinaus musste sich die NATO an immer verflochtenere globale Strukturen und immer komplexere verteidigungspolitische Bedingungen anpassen. Der technologische Fortschritt und die Wehrhaftigkeit gegen hybride Bedrohungen durch staatliche wie nichtstaatliche Akteure erfordern eine zunehmend breite und mehrschichtige Aufstellung des Bündnisses.
Die Henry-Kissinger-Professur für Sicherheits- und Strategieforschung am CASSIS der Universität Bonn und die Konrad-Adenauer-Stiftung organisieren gemeinsam die Vorlesungsreihe „75 Jahre NATO“. Wir freuen uns auf Vorlesungen von deutschen wie internationalen Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis, die sich der Historie der Allianz, ihren institutionellen wie verteidigungspolitischen Herausforderungen und ihrer Zukunftsperspektive widmen.
Fühlen Sie sich herzlich eingeladen.
11. April 2024
Dirk Brengelmann, Botschafter a.D. und CASSIS-Fellow, Bonn
Rachel Tausendfreund, German Marshall Fund, Berlin
Die Rolle der USA in der transatlantischen Allianz - Diskussion
die Auftaktveranstaltung findet in Präsenz statt. Wir bitten hier um Anmeldung (siehe u.a. Link)
  
25. April 2024
Minna Ålander, Research Fellow Finnish Institute for International Affairs, Helsinkiie
NATO-Erweiterung – Ein Blick nach Skandinavien
Diese Veranstaltung findet digital statt (siehe u.a. Link)
  
6. Juni 2024
Arndt Freiherr Freytag von Loringhoven, ehem. Diplomat
Die NATO im Historischen Querschnitt
Diese Veranstaltung findet in Präsenz statt. Es ist keine Anmeldung notwendig.
  
20. Juni 2024
Oberst i.G. Michael Angerer, Referatsleiter Politik I 3 (Interessenvertretung NATO), Bundesministerium der Verteidigung, Berlin
Die Zukunft der NATO
Diese Veranstaltung findet in Präsenz statt. Es ist keine Anmeldung notwendig.
 
Alle weiteren Informationen, auch zur Anmeldung finden Sie unter:
Weitere Termine und Vortragende folgen.

Global Institutions and Local Initiatives

All lectures take place on Thursdays 17:15 - 18:15 h, Lecture Hall V, Katzenburgweg 5
additionally, joining via zoom is possible:
 

11.04.2024
Shyam Pariyar, University of Bonn
Community Supported Agriculture (CSA): a local initiative with global impact
 
18.04.2024
Erin McGuire, UC Davis
Local-Led Research in International Development - a Systems Approach
 
25.04.2024
Niklas Möhring, University of Bonn
Pathways for pesticide reduction
 
02.05.2024
Marion Karmann, FSC
Examples from the work of Forest Stewardship Council (FSC) (tbc)
 
16.05.2024
Thomas Breuer, GIZ
Examples from the work of GIZ (tbc)
 
06.06.2024
Croptrust (tbc)
Examples from the work of Croptrust (tbc)
  
13.06.2024
Carmen Anthonj, University of Twente
Water and health insecurity. From South to North, and from research to decision-making
 
20.06.2024
Friedel Hütz-Adams, SÜDWIND Institute
What connects chocolate with the thrive for a fairer global trade?
 
27.06.2024
Claudia Schepp, Federal Office for Agriculture and Food (BLE)
Soils for food security and climate: The 4 per 1000 initiative
 
04.07.2024
(Excursion) Cornelia Löhne, Botanic Gardens Uni Bonn
Visit to the botanical gardens
 
11.07.2024
(Excursion) Kai Behn / Mathias Becker, University of Bonn
Excursion Waldau / City forest of Bonn 
 
Excursion*
Shyam Pariyar, University of Bonn
Visit to “community supported agriculture” farm
 
Excursion*
Susanne Hermes
Visit to UNU-University
 
# meeting point at entrance of botanical garden (Meckenheimer Allee 169)
* Prior registration required; information on meeting points and dates will be announced during the talks
Contact: Kai Behn (kbehn@uni-bonn.de)

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Forum Musik

Künstlerische und organisatorische Gesamtleitung:

Jörg Ritter, Universitätsmusikdirektor
Büro: Elvan Noyan Lehrach, Lou Jonen, Valentin Reischert und Christian Schmelzer
Tel. 0228-73 5872 und -73 5894
e-mail: musik@uni-bonn.de
Homepage: https://www.uni-bonn.de/de/universitaet/unileben/forum-musik

 Bezuschussung einer Vortragsveranstaltung

Unter dem folgenden Link können Sie den Antrag auf Bezuschussung einer Vortragsveranstaltung öffnen und direkt die vorgesehenen Feldern ausfüllen. Nach Genehmigung des Antrags teilen wir Ihnen per E-Mail die Höhe der Honorarsumme mit. Für eine Auszahlung des Honorars benötigen wir nach unserer Mitteilung eine von dem*der Empfänger*in erstellte Rechnung gemäß § 14 des Umsatzsteuergesetzes.

Antrag zur Bezuschussung


Kontakt

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Katharina Koçer

+49 228 73-3916

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Öffnungszeiten und Ansprechpersonen

Vorsitzender und Geschäftsführer des Studium Universale: Prof. Dr. U. Baumann 

Geschäftszimmer: Katharina Koçer

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Bitte beachten Sie:

Wenn Sie eine Beratung wünschen, vereinbaren Sie bitte telefonisch einen Termin mit Frau Koçer.

Telefonsprechzeiten:
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